Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

2020 Tschechien Slowakei Suedpolen

15.06.2020
Wir lassen uns vom Reisen nicht abhalten, egal was passiert ist. Und die Grenzen Richtung Osten sind wieder auf. Also los geht es in Richtung Tschechien, Südpolen und der Slowakei. 

Die Regionen die wir besuchen wollen, haben wir das letzte Mal vor der Wende gesehen. Polen ist uns ja bekannt von den letzten Jahren. Ein schönes Reiseland, aber wir starten erst einmal in Deutschland im südöstlichsten Zipfel, der Lausitz.

 

Ein Stopp machen wir vor der Grenze am Berzdorfer See. Man hat hier viel investiert um Urlauber anzulocken. Wir nehmen das Fahrrad und erkunden alles bei einer Runde um den See.

 

 

 
 

 

16.06.2020
Beim Grenzübergang nach Tschechien war erst einmal die Organisation der Maut-Box zu erledigen. Das lief sogar unkompliziert, aber nur weil man sich vorher schon die Verkaufsstelle online gesucht hat. An der mautpflichtigen Straße bei Einfahrt ins Land war nirgendwo der geringste Hinweis wo man die Box erwerben kann.

Unser Weg führt uns direkt ins Riesengebirge. Spindlermühle ist unter Wintersportlern sehr bekannt, hat aber auch im Sommer seine Reize als Wanderparadies. Wir schauen uns im Ort etwas um. Die Touristenanzahl hält sich dieses Jahr hier aktuell stark in Grenzen.

 

                                   
                     Wie die Natur sich doch ihren Weg sucht, auf Felsen ist das auch nicht so einfach! 

Unsere Tagestour auf dem Kammweg von der Spindler-Baude beginnend in Richtung Schneekoppe, ist schon etwas anspruchsvoller.  Aber mit herrlichen Ausblicken aus 1.400 m Höhe.

 

 
Herrlicher Blick direkt auf dem Grenzweg zwischen Polen und Tschechien und die Schneekoppe im Hintergrund.

Nach einer Stärkung in der Wiesenbaude, natürlich mit Knödel und Gulasch, kommt die eigentliche Herausforderung, nämlich der Abstieg. Und der hatte es in sich, mit 750 m Höhenunterschied und sehr steilem Weg mit großen Brocken. So sind wir nach 7 Stunden zurück und wollen nur noch die Beine hochlegen.

 

 

                

 

17.06.2020
Heute möchten wir nicht wandern, warum wohl? ? Also geht es ein Stück in Richtung Süden zum Hospital Kuks. Es mutet eher wie ein Schloss an, ist aber tatsächlich ein Hospital für die Untertanen gewesen.

 

 

Wir sind noch gut drauf und entschließen uns die Adrspacher Felsenstadt zu besuchen. Mittels eines Rundweges kann man die wunderschönen Felsformationen erkunden. In den eignen Vorstellungen sind beim Anblick der Felsen Figuren zu finden, auch wenn viele Namen – wie der Bürgermeister, das Liebespaar u.a. – schon vorgegeben sind.

  

              


 

              

18.06.2020
Wir überqueren die Grenze und sind jetzt ein paar Tage in Südpolen unterwegs. Das größte Schloss in Niederschlesien ist Schloss Fürstenstein (Zamek Książ). Es wurde mehrfach über die Jahrhunderte umgebaut, was schon im Äußeren einen interessanten Ausdruck verleiht.
Im 2. Weltkrieg sollte das Schloss zum Führerhauptquartier ausgebaut werden. Unter dem Schloss wurden zu diesem Zweck tiefe Stollen in den Felsen gesprengt.

 

               

 

20.06.2020

Wir kommen nach Breslau / Wroclaw. Das Wetter lässt etwas zu wünschen übrig, um nicht zu sagen es schüttet immer mal wieder wie aus Eimern. Und das Ende vom Lied ist natürlich, die Wiese auf der wir noch trocken gelandet sind, steht nun regelrecht unter Wasser. Am Morgen schafft es unser polnischer Nachbar, sich völlig einzugraben. Hilflos und recht ahnungslos steht er neben seinem Auto. Wir entschließen uns zu helfen mit Spaten und Jens seinem Fachwissen in solchen Situationen. Und wir schaffen es dann ihn raus zu holen.

                   
                                

Die Frage ist, wie kommen wir nun raus? Gar nicht erst einbuddeln ist das Wichtigste, da wir ja noch etwas schwerer sind. Jens hat die Idee und findet auch etwas zum umsetzen dieser. Auto hochbocken und Platten drunter, dann rückwärts zentimeterweise fahren auf die wieder vorgelegten Platten. Das ist Frauchens Aufgabe, mit viel Schweiß auf der Stirn. Ohje, wenn ich da abgerutscht wäre.

Nun können wir etwas entspannter die Besichtigung von Breslau angehen. Eine schöne Stadt mit viel Geschichte.

 


Der katholische Prunk.                           Sieht ein bisschen aus wie die Päpstin.

 
Die Markthalle im Stadtzentrum.



 
 
Im Restaurant Chatka (Hütte) belohnen wir uns noch, mit natürlich polnischer Küche.

Überall im Stadtbild findet man die kleinen Gnome. Sie wurden aufgestellt als Erinnerung an das Kriegsrecht in Polen von 1981 – 1983, welches im Zusammenhang mit der Demokratiebewegung und der freien Gewerkschaft Solidarnosc steht.
   
 

21.06.2020

Das Schloss Moszna (Moschen) liegt in der Nähe von Opeln und sieht aus, wie aus einem echten Märchen. Es soll 99 große und kleine Türme haben. Erker, Zinnen und ein richtiger Turm machen ja ein Märchenschloss aus. So besonders alt ist es gar nicht, denn es wurde erst 1896 erbaut. Da hatte wohl einer intensive Märchenträume. Spezielle Träume dürften es wohl hier nach 1945 gegeben haben, denn da war es eine Nervenheilanstalt. Ein Teil des Schlosses ist heute zu besichtigen, ein Anderer ist zum Luxushotel umgebaut.

 
Ein Träumchen .....                                                           .... und dann wird es doch unglaublich.

    
Das war die Chefin des Hauses  ...      hier kann man lecker Cafe trinken...    und der hat auch seinen Platz.

23.06.2020
Krakau ist unser nächstes Ziel. Sie wird auch als „Königsstadt“ bezeichnet, den hier wurden die Könige von Polen gekrönt und begraben. Interessant ist, das die 1.Blütezeit der Stadt durch das Magdeburger Recht kam und durch den Handel von deutschen Kaufleuten und Handwerkern, die auch zur deutschen Amtssprache bis 1311 führte.

 

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Marienkirche mit den zwei unterschiedlichen Türmen, aber noch interessanter finden wir die Miniaturkirchen oben an der Kirche.

   
Es sind kaum ausländische Touristen in der Stadt, ziemlich alle beklagen sich bitter darüber. Wir haben dadurch die Ladengasse in den Tuchhallen fast für uns alleine.

 
Auf geht es noch auf den Wawelberg. Dort thront das Wawelschloss und zusammen mit der Kathedrale ist es das wichtigste Bau-Ensemble Polens.

 
                      


24.06.20

Das Kloster Stary Sacz wurde von der „seligen Kinga“ im Jahr 1270 als Frauenkloster gegründet. Die kleine Stadt hat sich aber auch auf Touristen eingestellt, der kleine Marktplatz ist nett hergerichtet.

 


Auf dem Weg in den Süden machen wir noch an zwei Holzkirchen der Volksgruppe der Lemken einen Stopp.

 

 

25.06.20
Nun sind wir in der Slowakei angekommen. Unseren ersten Stopp machen wir in Bardejov Kupele, ein Kurort im Nordosten der Slowakei. Er hat schon noch den guten alten sozialistischen Charme. Interessant ist das Skansen Freilichtmuseum mit alten Häusern und Kirchen aus der Region.

 

 

 

 
Die Stadt Bardejov hat einen sehr schönen mittelalterlichen Stadtkern, der 2000 in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen wurde.

 

                         

 

26.06.20
Am Fuß der Zipser Burg verbringen wir eine ruhige Nacht. Der kleine Ritter hat gut auf uns aufgepasst. Die Burg ist flächenmäßig die größte Burgruine Europas. Schön ist der Aufstieg auf dem Burgturm, viel kräftiger als wir darf man aber nicht sein ?.

 

   

 

 

27.06.20

Natürlich müssen wir in der Hohen Tatra auch noch vorbeischauen. Einer der bekanntesten Orte ist Tatranska Lomnica. Viele Hotels gibt es schon und es wird noch fleißig gebaut. Die Seilbahn zum Lomnicky Stit (Lomnitzer Spitze) auf 2632 m geht über 3 Etappen. Bis 1958 hielt sie den Weltrekord für die höchste Entfernung zum Erdboden mit 240 Metern. Wir fahren nicht hoch, da der Gipfel immer wieder in Wolken verschwindet.

 

Am Morgen haben wir direkt neben dem Womo Besuch. Wir fahren weiter nach Strbske Pleso (1350 m), wo doch einige Bausünden aus sozialistischen Zeiten vorhanden sind. Immerhin hat man direkt am Tschirmer See, mit wunderschönem Blick auf die Berge, aus einem Objekt ein ansehnliches 4 Sterne Hotel gemacht.

 

   

Jetzt kommt die Frage : Wandern oder sitzen und faulenzen - Wir haben uns ein Päuschen verdient....   
                                 

28.06.20

Die Aragonithöhle Ochtina bei Stitnik ist eine besondere Schauhöhle. Die rosetten- oder büschelartigen Kristallstrukturen bestehen aus Kalziumkarbonat. Weltweit sind nur 3 derartige Höhlen bekannt. Zwei weitere sind in Südamerika. Leider konnte man nicht direkt fotografieren.

 

 

 

29.06.20

Etwas abseits der touristischen Route sind wir nun unterwegs in der Niederen Tatra. Es ist heftiger Regen angesagt und wir suchen uns lieber ein Plätzchen mit festem Boden, damit wir nicht wieder versinken und uns noch rausbuddeln müssen. So stellen wir uns an einen kleinen Sessellift auf dem Parkplatz. Der Lift ist nur im Winter im Einsatz und so ist es super ruhig hier. Eine niedliche Abendbespaßung haben wir noch. Die Beiden sind 3 und 6 Jahre und jauchzen herrlich bei so viel Spaß. Es ist ein richtiges Kinderquad mit 50 ccm Motor.

                        
                         

Am nächsten Morgen starten wir früher und hoffen vor den nächsten Gewittern wieder zurück zu sein. Kaum laufen wir los grollt es schon wieder. Aber wir versuchen es trotzdem. Hätten wir es sein lassen! Es ist schwül heiß und geht super steil nach oben zu dem Aussichtsturm. Aber wir packen es die 3 km und 320 m Höhenunterschied hinauf. Runter ist allerdings auch nicht so einfach.

   

 

30.06.20

Banska Bystrica liegt im Erzgebirge, im slowakischen Erzgebirge. Die Stadt liegt von Gebirgszügen umgeben. Die deutschen Bergleute hatten sich hier im 13 Jahrhundert angesiedelt und nannten die Stadt einst Neusohl. Vor allem Kupfer wurde dereinst gefördert.

 

Langsam erinnert man sich an die deutschen Traditionen der Bergleute auch hier wieder, wurde uns berichtet von dem netten Turmwärter am Markt, der sehr gut deutsch sprach. Aber so etwas wie Lichterbogen kennt man hier im Erzgebirge nicht mehr. Es sei vieles verloren gegangen an Vergangenem.

 

 

01.07.20

In der Niederer Tatra sind die Berge ca. 600 m niedriger als die nördlicheren Gebirgszüge der Hohen Tatra. Trotzdem ist der Chopok mit seinen 2024 m schon ein ordentlicher Berg. Wir machen uns mit dem 4er Sessellift, der Zahnradbahn und der Gondel zur Spitze hinauf, wobei hier oben eher von einem Grad als von einer Spitze die Rede sein sollte. Man kann hier oben über mehrere Kilometer mit nur geringen Steigungen wandern.

 

 

 

Einen fantastischen Blick zur hohen Tatra und zum mittelslowakischen Erzgebirge haben wir bei dem Wetterchen. Auf dem Gipfel sind gerade mal 10 Grad, im Tal 25 Grad. Der Weg hier hinauf hat sich auf jeden Fall gelohnt.

 

02.07.20

Ein Stopp lohnt sich bei den alten Holzhäusern in Cicmany. Ein kleines Dorf mit wundervoll bemalten geometrischen Ornamenten. Seit Jahrhunderten wird diese Technik hier angewandt.

 

Ein sehr uriges kleines Restaurant und ein Museum mit bäuerlichen Trachten, Werkzeugen und Möbeln laden zum Verweilen ein.

 

Unser heutiges Ziel ist aber das Schloss Bojnice. Man vergleicht es gern mit Neuschwanstein, da auch hier jemand seine Märchenfantasien ausgelebt hat. Allerdings ist es kein Neubau, sondern wurde 1889 umgebaut im Stil der Spätgotik.

 

   

03.07.20

Piestany – im Westen der Slowakei - ist seit Jahrhunderten mit seinen heilenden Quellen bekannt. Die Heilkraft der schwefelhaltigen und leicht radioaktiven Quellen verspricht Linderung vor allem bei Gelenkleiden. Also eigentlich genau das richtige für unser Alter ?. Da das Außenthermometer aber bereits steil nach oben zeigt, wollen  wir das heiße Wasser doch nicht nutzen. Mit 63 Grad kommt es übrigens aus der Erde. Die Stadt selbst macht nicht wirklich viel her. Da fehlt schon noch einiges zu einem modernen Kurort. Die Mittel scheinen hier nicht üppig zu sprudeln.

 

 

Der Campingplatz ist erstmals während unserer Reise richtig gut gefüllt. Man genießt die Ferienzeit und der Sommer wird gefeiert. Ein Kneipchen für das frischgezapfte Bierchen ist gleich nebenan, wie praktisch.

   

 

06.07.20

Wir sind immer noch auf der Suche nach einem passenden Thermalbad. Aber bei unserer Ankunft in Sladkovicove gibt es zwar warmes Wasser, aber eben eher ein Spaßbad und bei dem heißen Wetter mit richtig vielen Menschen. Eine gewisse Abkühlung gönnen wir uns aber am Abend trotzdem im Bad, jetzt wird es hier erträglicher.

  Es warten sowieso die häuslichen Pflichten und so ist der Tag schnell um.

   

 

07.07.20
Zum Schluss kommt ja immer das Beste. Bei uns ist der Schluss die Hauptstadt der Slowakei – Bratislava (deutsch Preßburg). Natürlich sind wir nicht am Ende der Reise, nur am Ende der Slowakei. Wir sind ganz am südwestlichen Rand des Landes und bis Wien sind es gar nur 80 km. Die Fakten sind: 420 000 Einwohner, davon 65 000 Studenten und das Durchschnittsalter ist 33 Jahre. Davon träumt jede Stadt in Deutschland. Die Slowaken tun da auch was dafür, man sieht Großteils nur junge Eltern und 2 bis 3 Kinder sind es oft .

 

 

Bratislava ist eine hübsche Großstadt, selbst die alten Plattenbausiedlungen sind sehr gut saniert. Wir streifen durch die Stadt und als erstes ist man natürlich an der Donau (ist schon ein imposanter Fluss), allerdings fehlen die Flusskreuzfahrer fast vollständig. Gut für uns. Bekannt ist am Fluss die Brücke mit dem UFO- Restaurant oben drauf. Und natürlich der Burghügel fällt sofort auf. Wir haben ein paar Stunden voll zu tun, um uns umzusehen.