2018 II Frankreich
25.10.2018
Ein letzter Blick auf die Bucht von San Remo und Schwups sind wir schon über die Grenze nach Frankreich. Zuerst fahren wir allerdings erst an Monaco vorbei. Aber man kommt mit so einem großen Fahrzeug halt nicht wirklich entspannt durch den Zwergenstaat um auch etwas zu sehen. So fahren wir eben bequem auf der Autobahn vorbei. Der Versuch bei Nizza einen Supermarkt anzufahren scheitert leider auch an Parkplatzmangel. So fahren wir weiter bis hinter St- Tropez.
Auf einem hübschen kleinen Parkplatz am Meer entspannen wir in der Sonne. Aber natürlich wollen wir St-Tropez erkunden. Also ab auf die Fährräder und eingetaucht in das kleine Städtchen. „Sehen und Gesehen werden“ ist hier das A und O. Hunderte kleiner Boutiquen und Cafés mit einem Preisverhältnis, was einen die Tränen in die Augen treibt. Eigentlich vor Lachen, da man den Cappuccino für 7,50 EUR lieber beim Wirt lässt. Soll er ihn doch trinken.
27.10.2018
Nach einer ruhigen Nacht in Trigance wird sich noch der Ort mit seiner alten Burg ein Besuch abgestattet. Von hier oben sehen wir schon unser nächstes Ziel.
Europas „Grand Canyon“ liegt vor uns. So wird die Verdon-Schlucht bezeichnet. Im Hinterland der Cote d’Azur befindet sich die 21 km lange Schlucht mit einem bis zu 700 m tiefe Einschnitt in die Felsen. Die Panoramastraße entlang zu fahren ist unglaublich schön. Weit oben genießen wir bei einem Espresso den Ausblick direkt vor dem WOMO. Die Vollendung dieses Freiheitsgefühls dort oben bekommen wir als plötzlich Adler ganz nah über uns kreisen. Mehr als 10 dieser wunderschönen majestätische Tiere zeigen sich uns.
Ganz beeindruckt sind wir. Der Stausee Lac de Ste-Croix am Ende der Schlucht zeigt uns dann noch seine türkisfarbene Wasserpracht.
Am späten Nachmittag schauen wir uns noch Moustiers-Ste-Marie an. Der kleine Ort schmiegt sich an den Berg mit seinen Gassen und ist vor allem berühmt für seine Fayencen. Dies ist ein aus speziellem Ton hergestelltes weißes oder farbiges Porzellan. Eine Pilgerkapelle thront hoch oben am Felsen und an einem Seil hängt ein goldener Stern über der kleinen Schlucht.
01.11.2018
Wetterbedingt haben wir die letzten Tage etwas ruhiger angegangen. Jetzt steht der Besuch von Avignon an. Es ist bereits unser zweiter Besuch der Stadt. Die Besichtigung des Papstpalastes haben wir uns vorgenommen. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk, was aus Altem und Neuem Palast besteht. Hier haben im 14. Jahrhundert sogar fast ein Jahrhundert insgesamt sieben Päpste regiert. Päpste und Gegenpäpste mit all ihrer Geschichte und Intrigen geben viel Lesestoff her.
Schön ist die Möglichkeit mit einem Tablet auch in Deutsch die Informationen zu erhalten. Visuell wird man gleichzeitig in die vergangenen Jahrhunderte versetzt. Und ein besonderer Ticketverkäufer wartet auch. Sie stolziert auf dem Tresen herum und beobachtet alles genau.
Die Brücke Saint Bénezet (Pont d’Avingon) ist das Gesicht der Stadt, auch wenn nur noch vier der ehemals 22 Bögen übrig sind. Den Sonnenunterhang vom Platz vor dem Dom lassen sich nicht viele Gäste der Stadt entgehen.
03.11.2018
Schönes Wetter ruft die Fahrräder wieder auf den Plan. Wir fahren an der reichlich gefüllten Rhone entlang nach Tarascone und Beaucaire. Ein imposantes Chateau im Stil eines Feudalschlosses, was direkt am Fluss steht und die Aufgabe hatte, die Handelswege über den Fluss zu sichern. Erstaunlicherweise wurde es noch bis 1926 als Gefängnis genutzt. Mit Sicherheit kein lauschiges Plätzchen. Die kleinen Innenstädte werden immer noch von winzigen Gassen dominiert. Hier leben allerdings viele Menschen mit Migrationshintergrund.
08.11.2018
Les Baux de Provence liegt am Rand der Alpilles, eher einem kleinen Mittelgebirge als ein richtiges Gebirge. Die Gassen sind normalerweise mit Touristen vollgefüllt, aber zu dieser Jahreszeit geht es auch hier ruhig zu. Der Versuchung an den Süßigkeitenläden nicht vorbei zu gehen ist sehr groß.
Ein Highlight liegt am Ortsrand von Les Baux, das wir uns auch nicht entgehen lassen – Carrièrs de Lumières. Es ist eine durch Abbau von Bauxit entstandene Höhle, in der eine fantastische Illuminationsshow gestaltet wird. Die Themen reichen von Pop der 70er Jahre bis zu den alten Meistern, die überdimensional auf die Wände zu moderner bis sphärischer Musik projiziert werden. Ein wirklich tolles Erlebnis. Und ja Les Baux ist der Namensgeber für Bauxit.
In Arles bummeln wir uns schon am Abend durch die Stadt. Van Gogh ist untrennbar mit der Stadt verbunden. Um die 300 Gemälde und Zeichnungen schuf er hier in 15 Monaten auf der Suche nach dem richtigen Licht. Allerdings hatte er sich auch hier in geistiger Umnachtung ein Ohr abgeschnitten. Einige seiner Gemälde waren auch in der Illuminationsshow gezeigt wurden, so waren wir eingestimmt. Ein besonderes Licht lag am Abend auch für uns über der Stadt.
Die um 90 nach Christus erbaute Arènes d’Arles steht immer noch stolz im Centrum der Stadt und kann als Arena für Veranstaltungen genutzt werden. Der Flohmarkt und der Wochenmarkt zogen uns auch an. Ein leckeres Abendbrot mit tollem Fisch wurde ein Gaumenschmaus.
12.11.2018
Man sagt gerade als Wohnmobilfahrer „Der Weg ist das Ziel“ und das stimmt auf jeden Fall. Wir sind auf dem Weg in die Camargue. Es ist vor allem ein Schwemmlandgebiet, was besonders bekannt ist durch seine weißen Wildpferde und die Tausenden von Flamingos, die hier leben. Auf dem Stellplatz in Villneuve-les-Maguelone unweit vom Strand legen wir ein paar Tage einen Stopp ein. Der Ort selbst hat einen mittelalterlichen Kern, uns aber zieht es hier erst einmal zu einen der Weinproduzenten und wir verkosten die hiesigen Trauben. Gut angesäuselt und um einige Flaschen reicher gehen wir zurück zum Womo.
Mit dem Fahrrad machen wir eine schöne Tour am Meer entlang bis nach Palvas-lets-Flots. Weite Teile der Küste sind hier fest in der Hand der Touristen, zumindest im Sommer. Aber auch jetzt wird der Sonntag für den Ausflug ans Meer genutzt.
Montpellier ist eine der größeren Städte in Südfrankreich. Wir machen eine größere Radtour dorthin. Außer dem alten Stadtkern sind wir sehr vom neuen Montpellier überrascht. Ein völlig neuer Stadtteil wurde an einem Kanal erbaut. Architekten haben sich mit verschiedensten Bauten ein Denkmal gesetzt. Mitten in die Neubaustadt wurde ein Hafen gebaut.
18.11.2018
Wir bleiben noch etwas am Meer. Einige sehr schöne Städte warten noch in der Region Okzitanien. Wir schauen uns per Rad die kleine Stadt Adge an und genießen eine schöne Auszeit am Meer auf dem Campingplatz Beach Farret.
24.11.2018
Narbonne statten wir noch einen Besuch ab. Leider ist der Stellplatz für Wohnmobile am Stadtrand nicht mehr vorhanden. Wir stellen uns eben wieder einmal auf einen Parkplatz beim Shoppingcenter und fahren mit dem Bus in die Stadt. Unser Ziel ist vor allem die über Narbonne hinaus bekannte Markthalle. Das Angebot ist etwas für das Auge und den Gaumen.
Eigentlich wollen wir noch nach Carrcasonne. Aber die Streiks der „Gelbwesten“ in Frankreich legen den Verkehr auch in unserer Umgebung ziemlich lahm. Daher fahren wir nur 15 km südlich nach Gruisanne. Es ist ein alter Ort mit einem hübschen Stadtkern und Burgruine direkt am Meer. In den 1970ern wurde dann Gruissan-Port gebaut. Ein wirklich sehr großer Yachthafen und doch recht schön angelegt. Hier bleiben wir ein paar Tage und schauen den Franzosen bei der Lieblingsbeschäftigung zu, dem Boule-Spiel.
29.11.2018
Ein letzter Spaziergang im Sonnenschein in Saint Pierre-sul-Mer. Ein endlos langer Sandstrand mit tausenden wunderschönen Muscheln. Aber nun geht es nach Hause.
Nun liegen 1600 km vor uns. Schritt für Schritt geht es in Richtung Norden. Die „Gelbwesten“ besetzen immer noch viele Kreisverkehre auf den Nationalstraßen und es gibt einiges an Staus. So weichen wir mehr auf die Autobahnen aus. Natürlich stimmen wir uns jetzt auch etwas auf Weihnachten ein. Im Elsass in Colmar und dann in Heilbronn schauen wir uns die Weihnachtsmärkte an. Und schließlich sind wir wieder zu Hause.
Es war wieder eine schöne und interessante Zeit. Die Reise mit unseren Freunden Sabine und Jürgen hat viel Spaß gemacht. Das machen wir bald wieder!!!
Wir haben sehr viel gesehen und gerade der Oktober hat uns mit tollem Wetter die Dolomiten mit ganz besonderen Highlights gezeigt.