Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Peloponnes Teil 2

09.11.2017

Nach den fauligen Tagen muss wieder etwas Zivilisation her. Weil es so schön war, fahren wir nochmal auf unserer Weiterfahrt nach Nafplio hinein. Da die anderen WOMI-Fahrer das Städtchen noch nicht kennen, zeigen wir ihnen die Gassen bei Abend und wir sind alle zusammen begeistert von dem hübschen Ort. Eine Taverne lockt uns zum Abendessen auch noch an. Am nächsten Morgen machen wir Frauen noch einen Gang durch die Stadt und landen noch auf dem Wochenmarkt. Wir kommen ganz schön bepackt zurück mit Obst, Gemüse und herrlich frischem Fisch.

Dann fahren wir wieder etwas weiter in Richtung der südlichen Finger des Peloponnes. Die Berge werden langsam höher und die Küstenstraße schenkt uns immer wieder einzigartige Ausblicke.


 

In Hafen von Paralia Agious Andreas finden wir einen ruhigen Platz zum übernachten und man kann den Fischern beim Auslaufen zusehen. Rings um uns sind Olivenhaine mit teilweise sehr alten Bäumen, deren Stämme schon skurril aussehen.

 


 

Ein Zwischenstopp auf dem Campingplatz Tserfos bei Tyros macht sich erforderlich. Zum einen hat leider eine Aufbaubatterie des Wohnmobils den Geist aufgegeben und wir müssen die verblieben mal wieder richtig aufladen. Zum anderen muss das Essen des leckeren Fischs noch richtig zelebriert werden.

 

11.11.2017

Ein Stück geht es noch die Küstenstraße entlang. Unterwegs sieht man immer mehr Bauern, die ihre Oliven ernten. Viel Handarbeit ist da gefragt. Meist liegen Netze unter den Bäumen und die Oliven werden durch schlagen auf den Baumstamm zum abfallen gebracht. Teilweise werden sie aber auch per Hand gepflückt, die werden dann zum Essen eingelegt und die anderen kommen in die Ölpresse.  


 
Bei Leonidi verlassen wir die Küstenstraße und fahren ins Pernon-Gebirge. Nun wird es wieder anstrengender beim Fahren. Es geht entlang der Dafnon-Schlucht. Wir werden auch gleich wieder gefordert beim richtigen Weg suchen. Durch Baustellen auf der Straße gibt es Umleitungen und die Devise ist, bloß nicht in den Ortskern geraten.

 

Wir meistern das gut und schrauben uns immer mehr ins Gebirge.

 

 Dann sehen wir unseren ersten Stopp. Das Kloster Elios hängt an den roten Felswänden wie ein Schwalbennest. Ganz bis vor die Tür fahren wir aber nicht, da die Stichstraße schmal ist und bei Gegenverkehr doch eine Herausforderung darstellen würde. So parken wir etwas unterhalb und laufen hinauf. Die byzantinische Klosterkirche ist voll mit gestifteten Öllampen der Gläubigen. Die Ikonenbilder im Inneren sind mit getriebenem Silberblech bedeckt, nur die Gesichter und Hände sind freigelassen. Leider kann man keine Fotos machen.


 

 

                                  

Der Ausblick über die Berge ist gigantisch. Bei der Weiterfahrt erwartet uns wieder einmal eine besondere Herausforderung. Völlig unerwartet verengt sich die Straße und man muss durch den kleinen Ort Kosmas hindurch, wo man vorwiegend einspurig eingezwängt wird zwischen den Häusern. Man schafft es fast über die Stühle der Tavernen zu fahren. Echt nicht für Womos gebaut hier. Nun lassen wir uns wieder an das Meer hinab tragen. Ein schöner Strandparkplatz wartet.

 

16.11.2017

Einen wunderschönen Flecken Erde erleben wir im Monemvassia.  Ein 1700 m langer und 300m breiter Sandsteinklotz mitten im Meer. Mit einem Damm ist der Felsen mit dem Festland verbunden. Wir machen noch am Nachmittag einen ersten Erkundungsgang durch die Gassen der erhaltenen Unterstadt. Wir bummeln durch die kleinen Gassen die von Tavernen und Souvenirläden gesäumt werden.

 

                                        

Am nächsten Tag erkunden wir noch die Oberstadt, die nur noch aus Ruinen besteht. Einzig die Kirche Agia Sofia ist erhalten. Die Oberstadt ist weitläufiger und die Wanderung durch das weite Ruinenfeld lässt wundervolle Blicke auf das Meer zu. Die Natur hat sich hier viel zurück erobert seit der Blütezeit in den Jahren der Venezianer und Osmanen. Wir sind mehrere Stunden unterwegs bergauf und bergab, die bei Temperaturen von über 20 Grad schon etwas schweißtreibend sind.

 

 
Bei einem gemütlichen Abschluss in der Taverne müssen wir der Belagerung standhalten. Unterwegs hatten wir schon eine recht große Schildkröte bemerkt, die sich gar nicht ängstlich in ihren Panzer zurückzog.

 
Unser Weg führt uns weiter Richtung Westen. Bei Sparta liegt Mistras, eine der mittelalterlichen Geisterstätte. Es ist eine große Anlage mit Kloster, Kirchen und einem Palast. Um alles anzusehen müsste man sich wieder einen vollen Tag vornehmen. So schauen wir uns nur von oben das Gelände an, da wir weiter durch das Taigeto-Gebirge fahren. Eine landschaftlich reizvolle Strecke führt uns durch tiefe Schluchten.

 

 

Seit ein paar Tagen gibt es immer wieder Gewitter und das Meer schäumt ordentlich. Wir haben insgesamt aber viel Glück, die Unwetter die teilweise in Griechenland toben, erleben wir nicht. Die Sonne scheint aber auch immer wieder viele Stunden.

 

22.11.2017

Nun ist schon das Ende unserer Reise absehbar. Leider müssen wir unsere Fähre umbuchen und ein paar Tage früher nach Deutschland zurückkehren. Die Duschtasse im Wohnmobil hat den zweiten Riss bekommen. So entscheiden wir uns etwas eher die Fähre zu nehmen und in Süddeutschland gleich die Reparatur vornehmen zu lassen. Aber die letzten Tage genießen wir noch bei schönem Wetter. Auch wenn immer mal wieder ein Gewitter über uns zieht des Nachts.

 

 
 

Und viele kleine neue Freunde weichen uns nicht von der Seite.

          

Die Bananenernte muss allerdings noch etwas warten. Sie sind noch nicht reif genug. Aber da es noch so schön blüht hier, vergisst man das schon November ist.

     

Dann verabschieden wir uns von den Peloponnes in Petras und landen in Ancona bei doch deutlich kühleren Temperaturen.  Und wie soll es auch anders sein, in den Alpen bekommen wir dann die Breitseite. Oh Schnee, da müssen wir uns erst an die unterkühlten Temperaturen gewöhnen. Zum Glück hat unser Piet seine Winterreifen drauf.

 

 
So geben wir unseren Piet schließlich zum Auftragen der GFK-Schicht im Bad ab und schauen uns Tübingen etwas an. Den anderen, etwas verregneten Tag verbringen wir in der warmen Therme Bad Urach. Bei 37 Grad Wassertemperatur vergessen wir die Kühle in Deutschland und lassen nochmal die Gedanken zurückschweifen.

 

In einigen Tagen sind wir nun daheim.