Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Peloponnes

16.10.2017

Wir verabschieden uns vom Festland und fahren über die große neue Brücke = Rio-Andirrio-Brücke = hinüber nach Patras auf die Peloponnes. Sie wurde 2004 eröffnet und ist schon beeindruckend. Natürlich sind wir schnell noch die Maut von 13,50 EUR los bevor wir die andere Seite erreichen. Erstaunlich ist schon, dass parallel zur Brücke noch die Fähre fährt. Diese ist aber auch nicht kostenfrei.


 

Wir fahren nicht allzu weit und wollen in einem Naturschutzgebiet mit einer besonderen Vogelwelt übernachten. Aber das wird nichts. Der Parkplatz existiert nicht mehr. Aber Flamingos können wir vom Auto aus doch sehen.


 

Bis Kastro wollen wir weiter fahren. Das Navi hat sich aber heute für uns noch etwas Besonderes ausgedacht. Wie wäre es mal mit einer Fahrt quer durch ein Olivenhain, wo wir bei ca. 15-18% Gefälle keine Chance haben wieder rückwärts zurück auf die Straße zu kommen. Erst noch ein gepflastertes Sträßchen, dann weiter auf einem Feldweg ähnlichen und schließlich nur noch eine ausgespülte Kiespiste, wo an unserem Womo Piet sich die Olivenbäume auf beiden Seiten einkratzen. Und alles auf einer Länge von fast 4 km. Hilfe, soviel Blut und Wasser haben wir lange nicht mehr geschwitzt. Jens hat es geschafft unser Womo ohne größeren Schaden aus dieser prikären Situation heraus zu holen.

Auf den Schreck müssen wir erst einmal ein paar Tage an dem schönen Sandstrand in Kastro bleiben und ein leckes Abendmahl in der Taverne bestellen. Wir machen sogar noch einen Ausflug mit den Fährrädern zu Burg hoch. Zum Glück haben wir die E-Bikes, denn 6 km mit 244m Höhenunterschied bergauf zu erradeln, ist selbst mit Unterstützung nicht so ohne. Erschreckend stellen wir dann auch noch fest, dass an dem schönen Strand Ölklümpchen angespült werden. Nach einem Strandspaziergang haben wir ordentlich gefleckte Fußsohlen. Da fällt uns der Abschied von hier nun nicht mehr schwer.


      


 

17.10.2017
Kultur ist nun wieder angesagt. Wir starten zur Besichtigung von Olympia, der Heimat der Olympischen Spiele. Als wir ankommen erwartet uns wieder einmal mächtig viel Trubel. Unweit vom Museum finden wir einen Parkplatz. Wir schauen uns zuerst das Museum mit all seinen ausgegrabenen Schätzen an. Die Ausstellung ist sehr informativ aufgebaut. Man erfährt, dass die ersten Ausgrabungen des antiken Olympia im Jahr 1829 durch einen Franzosen begannen. Unter einer 4 Meter dicken Erdschicht waren all die Mauern versunken. Seit 1875 nehmen sich deutsche Archäologen der historischen Stätte an. Was sie an das Tageslicht brachten, beließen sie in Olympia.

 

 

Dann ist die Ausgrabungsstätte selbst dran. Mit dem Reiseführer in der Hand erkunden wir das Areal. Übrigens wird hier sogar in Deutsch die Informationen weitergegeben. Das liegt bestimmt an dem Sponsoring aus Deutschland für diese Stätte. Allerdings sind für die Touristen auch hier keine Audioguides in verschiedenen Sprachen erhältlich. Zum späten Nachmittag sind fast alle Touristen nun weg und wir genießen die Ruhe beim Zeus-Tempel.

 

 
Eine Episode hat mir ganz besonders gefallen auf dem Gelände. Wenn Athleten sich nicht an die olympischen Regeln gehalten haben, dann mussten sie eine hohe Strafe zahlen. Mit dem Geld wurden Bronzestatuen mit dem Bildnis von Zeus bezahlt und in einer Reihe auf Sockel aufgestellt. In den Sockel wurden die Namen der Sünder eingraviert und waren dann für Alle lange sichtbar.

21.10.017

Nun ist erst einmal wieder für zwei Tage Badezeit mit viel Sandstrand angesagt. Noch sind wir auf der Westseite und haben herrliche Sonnenuntergänge.

 

Auf dem Weg zum südlichsten Punkt des Westfingers der Peloponnes machen wir einen Stopp an der Ochsenbauchbucht. Die Bucht ist wohl eine der schönsten in ganz Griechenland und lädt uns zum Baden ein. Die Temperaturen von fast 27 Grad lassen daran keinen Zweifel. Oberhalb der Bucht sieht man die Ruinen der alten Burg „Paläokastro“. Für den Aufstieg bei der Hitze können wir uns nicht so recht durchringen.

 

So fahren wir weiter nach Pilos an der Navarino-Bucht. Sie ist bekannt für die Schlacht vom 20. Oktober 1827, bei der die türkisch-ägyptische Flotte mit seinen 89 Schiffen größtenteils versenkt wurde. Diese Flotte wollte den Befreiungskampf der Griechen ersticken und lag komplett in der Bucht vor Anker. Aufgrund der Greueltaten der Türken haben die Alliierten England, Frankreich und Russland Schiffe nach Griechenland geschickt, eigentlich nur um etwas zu drohen. Als die Kriegsschiffe auf die Bucht zufuhren, geriet ein türkisches Segelschiff in Panik und schoss. Damit wurde die letzte große Seeschlacht mit Segelschiffen ausgelöst.  Und heute ist der Vorabend der Seeschlacht, womit klar ist, dass in der Stadt auch etwas los ist. Wir stehen am Hafen und gegenüber stehen geschmückte Kriegsschiffe. Ein Viermaster verlässt gerade die Bucht als wir kommen.

 
Auf dem zentralen Platz findet ein Konzert des russischen Marineorchesters statt. Von Abba bis griechische Musik wird etwas geboten. Nicht schlecht gemacht. Die Stadthonoren sitzen mit den Marineabgesandten von England, Frankreich und Russland sowie der griechischen Marine mit am Platz. Dann bekommen wir noch griechische Volkstänze geliefert. An diesem Abend wird noch lange gefeiert. Am Morgen werden wir um 8 Uhr schon mit Kanonenschüssen geweckt und Musikcorps marschieren im Hafen los. Heute wird hier noch gefeiert mit vielen Reden. Wir wollen aber weiter.

 

Unser Ziel ist Methoni. Eine große venezianische Festungsanlage ragt weit ins Meer hinein. Wir schauen uns die Sache von der Nähe an und sind von der Größe beeindruckt.

 

Bei der Weiterfahrt kommen wir nun auch endlich in den Genuss von frischen Orangen. Von außen machen sie echt nichts her, aber schmecken tun sie -  lecker, lecker! Kurz vor Kalamata finden wir wieder ein nettes Badeplätzchen.

      

 

24.10.2017

Die Tage am Strand waren wieder sehr entspannend. Der lange Sandstrand war einfach schön und hier waren auch mehrere Wohnmobile versammelt.

 
 

Wir fahren Richtung Norden nach Korinth. Hier ist doch wieder mal wieder mehr los. Bekannt ist der Kanal von Korinth, der den Übergang vom Festland auf die Peloponnes markiert. Er ist 6343 m lang und wird von 6 Brücken überspannt. Er hat eine Tiefe von 8 m und eine Breite von 24 m. Die Seitenwände sind stolze 76 m hoch. 1893 passierte das erste Schiff den Kanal. Viele Freizeitkapitäne nutzen den Kanal, da man sich so die Umrundung der Peloponnes und ca. 200 Seemeilen somit ersparen kann.

 

 

 Einen kleinen Zwischenstopp machen wir dann noch in Loutraki.  Bekannt ist die Stadt durch die Thermalquellen. Es ist das modernste was Griechenland auf dem Gebiet von Kureinrichtungen zu bieten hat. Mehrere SPA-Hotels werden vorwiegend von Griechen genutzt. Die weithin bekannte Trinkhalle wurde 1935 mit wunderschönen Mosaiken ausgestaltet, die Motive der Antike darstellen.

                                               

 

25.10.2017

Bei dem kurzen Zwischenstopp am Flughafen Athen haben wir unsere Tochter Stephanie eingefangen und sind sofort wieder zurück in Richtung Peleponnes gefahren. Sie fährt nun mit uns eine Woche zusammen durchs Land. Wir freuen uns, dass sie es diesmal geschafft hat uns zu besuchen. Auf dem Weg nach Athen haben wir immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das Meer. Aber auch das Wrack eines untergegangenen Tankers liegt da einfach so rum. Das geringe Umweltbewusstsein ist hier doch immer wieder erschreckend.

 

Die Nacht verbringen wir ruhig im Hafen von Korinth und dann geht es los mit der Besichtigungstour.  Die Sonne lacht uns am Morgen beim aufstehen schon ins Gesicht. Somit lohnt sich die steile Auffahrt zur Festung von Akrokorinth bis auf 575 m. Von hier oben haben wir eine phantastischen Blick über den Golf von Korinth, wie auch über die Berge im Landesinneren. Die Festung hat eine beeindruckende Größe und man stellt sich beim Aufstieg innerhalb der Anlage immer vor, mit welchem Aufwand hier alles hinauf transportiert wurde.

 

 

Ins Landesinnere lassen wir uns am Nachmittag führen zum antiken Stadion von Nemea. Die Ausgrabungen haben eine interessante Anlage wieder auferstehen lassen, in der die Athleten zum Wettkampf nackt antraten und sich ihren Körper mit Olivenöl einrieben. Na das war bestimmt mal ein Anblick, obwohl es keine Zuschauerquote gab. Im Stadion selbst sieht man die alten Startblöcke für die Sprintläufe und man kann mal versuchen die Zehen in die Rillen am Boden zu bekommen.

 

Nur einige hundert Meter entfernt befindet sich Archea Nemea, wo einst ein Tempel und römische Therme standen. Auch hier kann man im kleinen Museum die Funde der Ausgrabungen bestaunen. Und Stephanie hat einen ganz speziellen Freund gefunden, der doch recht traurig ist, dass er nicht mitfahren darf.

 

 

Schließlich fahren wir wieder ans Meer. In Nafplio finden wir im Hafen einen guten Übernachtungsplatz und wir genießen einen Abendspaziergang durch die Altstadt. Dann muss natürlich der Abend mit einem griechischen Bier und einer Gyros-Pita-Tasche abgeschlossen werden. Am Morgen schauen wir uns noch einmal bei Tageslicht in der Stadt um. Eine touristisch schön belebte Stadt. Oft ist das nun auch nicht gerade zu finden auf den Peleponnes.

 

                                    
         

27.10.2017

Auf dem Weg zu einem entspannten Strandtag halten wir an den eingestürzten Karsthöhlen von Didima. Gleich zwei kleine Kirchlein sind an die Seitenwände der Einsturzdolinen geschmiegt und im Inneren sind Ikonen sowie ein Freskenrest aus dem 15.Jahrhundert zu sehen. Immerhin 100 m Durchmesser haben die Krater und sie sind 40 m tief. Der Boden der Doline ist mit Büschen und Bäumen bewachsen und wir schauen immer wieder gebannt nach unten, da recht lautes Knacken zu hören ist. Wer weiß welches Tier da unten haust. Im ganzen Land findet man solch kleine Kapellen die oft einsam liegen und für Bauern, Hirten und Wanderer mit Heiligen aufwarten.

 

 

Am Strand von Salandi finden wir den Platz um einen Badetag einzulegen. Die Sonne lacht und das Wasser ist noch warm genug zum Baden. Nun können wir uns gemütlich über den süßen Rotwein hermachen, den wir als
5 Liter-Kanister unterwegs an der Weinroute bei Nemea erstanden haben. Lecker ist er.

 

 

30.10.2017

Am Abend und in der Nacht hat es etwas geregnet, aber am Morgen lacht die Sonne schon wieder. Der Hafen von Epidaurus strahlt uns an.

 

Zehn Kilometer nördlich vom Hafen Epidaurus machen wir einen Halt an dem kleinen Nonnenkloster Agnoundos. Dies können wir Mädels nur betreten, wenn wir uns einen Rock über die Hosen binden. Tja jede Religion hat so seine Eigenheiten. Das Kirchlein ist klein und recht dunkel, hat aber eine besondere Atmosphäre. Eine der Nonnen spricht sogar deutsch, aber Smalltalk ist natürlich nicht üblich im Kloster. Die eigens gepflückten Kräuter wie Oregano und Thymian kaufen wir den Nonnen ab, statt einer Spende.

 

 Da heute Sonntag ist, finden wir am Straßenrand einen Grillstand mit lecker Spanferkel- und Ziegenbraten. Wir entscheiden uns für eine große Portion vom Schweinchen und genießen dann am Strand noch den Nachmittag mit baden und spielen.

 

Bevor wir im Hafen von Korinth nochmals die Nacht verbringen, fahren wir an die Ostseite des Korinth-Kanals, wo sich die versenkbare Brücke über den Kanal befindet. Und wir haben Glück. Ein Katamaran will durch den Kanal und die Brücke versinkt bis auf 8m Tiefe in den Fluten.

 

Am Abend wird es plötzlich recht stürmisch am Hafen, aber nach zwei Stunden ist der Spuck wieder vorbei und wir schauen uns nochmal am Hafen um.

    
Am nächsten Morgen machen wir zwei Weiber noch einen schönen Bummel durch die Gassen von Korinth, wobei wir noch frischen Thunfisch kaufen. Dann ist es soweit. Wir schaffen unser Kindi zum Flughafen nach Athen und sooooo schnell war die Zeit wieder um.

05.11.2017

Nun war erst einmal wieder Erholung pur angesagt. Erst steuern wir den Campingplatz in Iria an, um alle Haushaltsaufgaben zu erledigen und den schönen Thunfisch lecker zu braten. Die Katzen auf dem Platz freuen sich besonders über die Fischköpfe und belagern uns natürlich auch weiter. Macht nichts, denn es sind echt liebe Tierchen.

Weiter fahren wir an den Kondili Beach. Ein herrlicher weiter Strand an dem wir uns sehr wohl fühlen. Mit unseren sehr netten Nachbarn Sabine und Jürgen verbringen wir hier sehr schöne Tage mit Faulenzen, Baden, Rad fahren und Quatschen. Das alles macht bei 19 Grad Außentemperatur und 21 Grad Wassertemperatur natürlich viel Spaß.