Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Großbritannien Teil 2

08.06.2018

In 9 km östlich der Stadt Inverness befindet sich in weiter Graslandschaft ein geschichtsträchtiger, wenn nicht gar der geschichtsträchtigste Ort Schottlands. Das Schlachtfeld im Colloden Moor erzählt die Geschichte der besiegten schottischen Armee, die von den Engländern im Jahr 1946 regelrecht nieder gemetzelt wurde. Bonnie Prince Charlie, als Mitglied des Hause Stuart, wollte den Throne für seine Linie zurück erobern , scheiterte kläglich und riss damit das alte Gefüge der Highland-Clans in den Untergang. Im Ergebnis dieser Schlacht, sind viele Rituale der Schotten verboten wurden. Angefangen beim Kilt bis zum Tragen von Waffen u.a. wurde verboten.

 

Ein Besucherzentrum gibt ausführlich einen Einblick über dieses Ereignis, zum Glück mit einem deutschen Audioguide. Dann kann man über das Schlachtfeld selbst laufen. In Erinnerung an einzelne Clans stehen immer wieder schlichte Steine mit den Namen. Rote Fahnen für die Engländer und blaue Fahnen für die Schotten zeigen die Aufstellung der Armeen an auf dem Gelände. Man kann sich so mächtig hinauf versetzten in die Schlacht.

 

09.06.2018

Wenn man nach Schottland fährt ist Loch Ness und der Caledonian Canal ein muss.  Conny und Uli machen von Dochgarroch aus eine Schiffstour auf dem Kanal und dem Loch Ness bis zum Urquhart Castle.

 

 
 

Der Caledonische Kanal von Fort William bis nach Inverness verbindet die Seen zu einer schiffbaren Strecke und gilt als die schönste Wasserstraße Schottlands. Brücken werden teilweise seitwärts weggefahren oder es müssen Schleusen benutzt werden von den Booten.

 

Wir schauen uns dann in Drumnadrochit nach Nessi um – dem Ungeheuer  vom Loch Ness. Der Ort ist schlechthin der Stopp für alle Touristen, mit einer Ausstellung zur Suche nach Nessi bis hin zu allen möglichen Andenkenläden.

 

Unser Mitfahrer „Drache“  will auch diese mal seine Verwandten hier besuchen. Sein letzter Besuch ist immerhin schon 18 Jahre her.

 

10.06.2018

Der Harry-Potter-Zug – Hogwarts Express-  in der berühmten  Szene über die Brücke in Richtung Hogwarts, wollen wir auf keinen Fall verpassen. Das heißt heute etwas zeitiger aufstehen, den wir wollen auch einen Parkplatz bekommen und nicht etwa den Zug verpassen. Alles passt prima und wir haben einen super Aussichtsplatz. Richtig heißt der Zug ja „The Jacobite“ und fährt von Fort William nach Mallaig und überquert das Glenfinnan-Viadukt mit den 21 Bögen am Ufer des Loch Shiel.

 

Hier befindet sich auch das Glenfinnan Monument. Es erinnert gleichfalls an die furchtbare Schlacht von Colloden. Auf dem Turm steht ein Highlander im Kilt der Wache hält. Das Monument erinnert an die Rede des Stuart Spross Bonnie Prince Charlies, der hier eine flammende Rede hielt und die Clan-Chefs überzeugte gegen die Engländer zu kämpfen. Eine kleine Ausstellung gibt es auch noch anzusehen.

 

Wir machen dann noch eine Wanderung entlang des Lochs und haben sogar noch einmal die Gelegenheit am Nachmittag den Zug zu sehen.

 

11.06.2018

Wir beginnen den letzten gemeinsamen Tag mit einem leckeren Frühstück, sogar ohne Angriff der Killer-Midges. Die kleinen Biester sind schon recht anstrengend. Der Ausblick vom Platz auf die Berge ist wunderschön.

 

Heute verschlägt es uns nochmal in die Natur. Nach einem kurzen Stopp in der Ben Nevis Distillery, fahren wir nach Glencoe. Das Tal wird regelrecht von dem 1022m hohen Coe beschattet. Wir schauen uns noch etwas im Besucherzentrum vor Ort um und bleiben dann auf einem Wanderparkplatz. Aufraffen und noch etwas wandern ist die Devise, bevor vor noch dem Pub einen Besuch abstatten. Erst versuchen wir es draußen, aber keine Chance, die Midges sind in der Überzahl.  Nur unser vierbeiniger Lord kann so nicht mit rein . Tja so ein Moorbad hat Konsequenzen.

 

 

12.06.2018

Ab heute geht es allein weiter in Schottland. Unsere Begleitung muss zurück. Tschüss Conny und Uli, es war eine schöne Tour mit euch. Wir haben uns auf dieser Reise den Besuch der Isle of Skye vorgenommen. So biegen wir noch einmal Richtung Norden ab. Die Landschaft überrascht hinter jeder Kurve.

 

 

Kurz vor der der Insel stoppen wir noch am Eilean Donan Castle. Das ist wohl jedem bekannt aus dem Highlander mit Christopher Lambert „ there can be only one  („es kann nur einen geben“). Der Parkplatz ist sehr gut gefüllt und wir haben keine Lust mit den Massen das Castle zu besuchen. Es hat uns ja auch so einen herrlichen Blick beschert.

 

So fahren wir weiter und überqueren die Skye Bridge hinüber zur Insel. Seit 1995 kommt man nunmehr ohne Fähre hinüber auf das Island. Gleich im Hafenort Kyleakin bleiben wir für die Nacht stehen und machen einen schönen Rundgang vor Ort.

 
Der Abend bietet ein besonderes Farbenspiel fast bis Mitternacht. Und das ist doch mal ein Spendenstein-Orakel für die Seenotrettung.
 

14.06.2016

Der Wetterfrosch hat nicht besonders gute Nachrichten für uns. Aber wir sind ja eisern und fahren weiter auf die Insel – Isle of Skye. Schon vor der Inselhauptstadt Portree hat uns der Regen eingeholt. Wir schauen uns im Ort um, der doch recht klein ist.

 

Weiter in Richtung Norden wird es nun ungemütlich windig. Die Insel selbst ist ja nur 75 km lang und zwischen 5 und 40 km breit. So sind wir schnell an der Nordspitze angekommen. Bei einem Versuch einen kleinen Campingplatz anzufahren werden wir abgewiesen. Die Wiese ist aufgeweicht und wir mit den 4,5 Tonnen zu schwer. Auf der Nordostseite finden wir an einem kleinen Hafen einen Platz zum übernachten, der auch noch etwas geschützt ist, denn der Wind nimmt weiter zu.

 

 

Am Morgen dann das böse Erwachen. Plötzlich dreht der Sturm und wir bekommen ihn voll ab, einschließlich sinnflutartigem Regen.  Mit Windstärke 10 fängt das Womo an zu schaukeln und plötzlich gibt es einen Hieb auf dem Dach. Die normal eingefahrene Satelittenschüssel  klappt um 180 Grad um und schlägt auf das Dach. So ein Mist. Noch in Nachtzeug versuchen wir von der Stelle wegzukommen, da auch noch Steine von einer Wand geflogen kommen.

So haben wir uns die Isle of Skye nicht vorgestellt. Wir fahren zurück zu Inselhauptstadt, die etwas geschützt liegt und finden an einem alten Fischerboot eine Leiter. Trotz Sturm baut Jens die Schüssel ab, es bleibt ja auch nichts anderes übrig, ein Teil ist abgerissen.

 

Bis Kyleakin fahren wir noch und bleiben dort. Am Abend lässt der Sturm dann etwas nach. Aber das Abenteuer Isle of Skye ist für uns beendet und Fernsehempfang für diesen Urlaub auch.

 

16.06.2018

In Fort William auf dem Campingplatz machen wir noch einmal einen Stopp für die Nacht. Der notwendige und leidige Wasch- und Putztag wird erledigt.

Endlich lacht die Sonne wieder. Wir steuern als nächstes Oban an. Von hier kann man die westlichen Inseln, die inneren und äußeren Hebriden mit der Fähre erreichen.  Oban selbst ist eine recht gut besuchte Stadt und man kann am Hafen und auf der Einkaufsmeile viele Touristen sehen. Einige große Segler aus Frankreich liegen hier im Hafen.

 

Oberhalb der Stadt fällt einem eine ziemliche exzentrische Spielerei auf. Es ist MacCaig’s Tower, der von einem spleenigen Bankier in Auftrag gegeben wurde um die Arbeitslosigkeit im Ort zu verringern. Es hat die Form eines römischen Kolosseums, wurde aber nicht vollendet.  Bei so vielen „Fish and Chips“ Angeboten müssen wir nun auch einmal zuschlagen. Nun ja halt Pommes und Backfisch ist es bei uns.

    
  
   Am späten Nachmittag besuchen wir noch Arduaine Garden. Zum Glück hat er keine festen Öffnungszeiten. Es ist eher eine Landschaftanlage mit Gartenbereich. Aber sehr schön. Gefällt uns richtig gut. Für die Nacht finden wir einen kleinen Waldparkplatz.

 

                                                 

                                

 

17.06.2018

Ein etwas anderer Garten ist in der Nähe von Inverary. Es ist Crarea Garden der viele asiatische Pflanzen zu bieten hat. Es mutet etwas wie im Dschungel an, da der Garten sich an einen Berg anschmiegt und sich ein Fluss den Weg hinab bahnt. Riesige Rhododendren, Bambus und Eukalyptusbäume sind hier bereits im 19. Jahrhundert aus dem asiatischen Raum gekommen. Genannt wird der Weg auch Himalaja Tal. Und die fünf buddhistischen Elemente prägen den Garten.

 


 

          

18.06.2018

Ein kleiner Garten ist „Greenbank Garden“ in Glasgow, aber durchaus sehenswert. Die Skulpturen im Areal sind sehr schön in die Gestaltung eingepasst.  Am Ende des Rundgangs sind hübsch dekorierte Schubkarren zu sehen, die von den Kindergärten aus der Umgebung gestaltet wurden. Der National Trust ist eben immer präsent für die Leute vor Ort.

 

              

 

Übernachten können wir in Lochwinnoch direkt am See mit tollem Blick. Die kleinen Raubtiere waren auch ganz schön anhänglich.

 

 

20.06.18

Nach einem Zwischenstopp in der Stadt Ayr auf dem Campingplatz fahren wir weiter zum Culzean Castle. Wir haben schon 2010 hier einen Halt gemacht,  möchten uns gern nochmal umsehen. Und es lohnt sich wirklich wieder. Ehemals war es ja eine Burg und wurde im 19. Jahrhundert letztmals umgebaut. Die Innenausstattung im ganzen Haus ist sehenswert und man kann sich in das letzte Jahrhundert versetzten. Erstaunlich ist, dass erst 1950 Elektrizität ins Haus gekommen ist. Bis dahin wurde alles mit Gas erleuchtet.  

 

 

Die Waffensammlung wurde 1812 in der Eingangshalle angebracht. Die Waffen waren technisch veraltet und stammten aus dem Zeughaus des Londoner Tower.  Die Sammlung ist heute die größte ihrer Art nach der der Queen. Die wunderschönen Decken sind nicht etwa Stuck, sondern wurden aus Papiermaché hergestellt.  Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet durchgekautes Papier. Zusammen mit Kleister wurde das Papier vermengt und musste dann austrocknen.

 

 
Eine ziemlich große Parkanlage kann man sich noch anschauen mit Orangerie, Walled Garden und Wildgehege.

 

 

Den Abend, die Nacht und einen weiteren Tag verbringen wir in Girvan im Hafen. Ein schöner Stellplatz mit Aussicht zum Strand.

 

 

22.06.18

Die Sonne animiert uns zu einem Wandertag. Im Galloway Forest finden wir einen tollen Fleck für diesen Zweck. Eine 12 Kilometer lange Route wird es um den See Loch Trool im Glentrool, wobei wir in unserer Vorstellung am See gemütlich lang gehen. Leider etwas falsch gedacht. An den Hängen geht es stetig bergauf und bergab. Somit war es doch ein intensiverer Marsch, aber mich wunderbaren Aussichten. Riesige Bäume stehen hier im Forest. Erschreckend war nur, wie viele Bäume im Tal entwurzelt da lagen bzw. die weiten Flächen ganz ohne Bäume. Bekannt ist im übrigen das Tal durch seine Schlacht aus dem Jahr 1307, in der Robert Bruce seinen ersten Sieg über die Engländer errang. Wir haben unsere eigene Schlacht, denn uns haben die Midges hier wieder voll im Griff.

 

 

 

23.06.18

Manche werden sagen, oh schon wieder ein Garten zum anschauen. Aber in so einem besonderen Garten wie Threave Garden spazieren zu gehen, ist die Entspannung pur. Da hier auch Leute in der Gartenkunst vom National Trust Scottland  ausgebildet werden, kann man sich die besondere Gestaltung vorstellen.

    

 

Übernachten können wir dann an einem mystischen Ort. Die Ruinen der Sweetabbey strahlen schon Geschichte aus und der Gang über den dazugehörigen Friedhof lassen manche tragische Familiensaga erkennen. Der Ort selbst ist ein verschlafener kleiner Platz, der nur tagsüber durch die Besucher der Abbey erwacht. Hinter der Mauer gibt es auch abends neugierige Zuschauer.

 

 
 

24.06.18

Heute geht es wieder über die Grenze zurück nach England, aber nicht ohne einen kurzen Stopp im berühmten schottischen Grenzort Gretna Green. Schon vor 250 Jahren sind Paare hierhin durchgebrannt um zu heiraten. Der Schmied hatte alle getraut ohne Zustimmung oder Formalitäten, so gilt heute noch wer am legendären Amboss heiratet, der wird seine wahre Liebe für immer besitzen.  Heute hält man zu allererst Whisky, Kaschmir, Geschenke und Romantik für die Touristen bereit.