Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Lettland Litauen Teil 2

26.06.2017

Es war jetzt nur ein Katzensprung bis Lettland. Erst müssen wir aber mal tanken gehen, denn der Diesel ist mit 0,99 Euro deutlich günstiger als in Estland. (er lag hier bei  1,15 Euro) Wir verabschieden uns nun erst einmal von der stürmischen Ostsee und fahren in den Gauja Nationalpark, der ca. 70 km östlich von Riga liegt.

In Cesis schauen wir uns die am besten erhaltene Burgruine Lettlands an.  Schon vor 500 Jahren war sie die mächtigste Festung im mittelalterlichen Livland.

 
 

Man wandelt schön durch das Burggelände und kann sich auch etwas bespaßen lassen. Mittelalterlich Gewandete, wie der Schmied, die Kräuterfrau oder der Knappe sind zur Unterhaltung da.

   

Den großen Westturm erkundet man mittels einer kleinen Laterne mit Kerze. Man kann sich richtig vorstellen, mit wie wenig Licht man sich durch so eine Burg bewegen musste. Die kleinen und dunklen Wendeltreppen mit so spärlichem Licht unfallfrei zu nutzen ist schon​ nicht so ohne. Dann klettern wir noch in den Kerker hinunter. Da durfte weder der Wächter noch der Delinquent besonders dick sein.

 

 

Den hübschen Park am neuen Schloss sollte man sich auch anschauen.

29.06.2017

Wir bleiben am Fluss Gauja und finden einen sehr schönen Campingplatz. Da die Sonne lacht, wird gleich mal das Wäsche waschen wieder abgearbeitet. Wir genießen den Tag hier auf dem Platz. Abends gibt es einen Schauer, der uns aber einen schönen Regenbogen beschert. Am nächsten Tag machen wir eine Radtour entlang des Flusses. Allerdings ist es mit der Ausschilderung nicht so weit her. So verfahren wir uns mächtig und eine wilde Strecke durch den sandigen Wald bergauf und bergab merken wir trotz E-Bikes ganz schön in den Knochen.

 

 

Am nächsten Tag sind wir aber gleich wieder on Tour. Wir machen eine Wanderung durch den Naturpark Ligatne. Über mehrere Kilometer erstreckt sich der „Nature Trail“ im Wald und man findet  eine Art Open-Air-Zoo mit  Elchen, Bären, Luchsen und andere Tieren. Der Aussichtsturm ist auch nochmal ein ordentlicher Anstieg in dem sowieso sehr hügeligen Gelände. Man beachte das Schild, ein wirklicher Spaß!

 
 
Der nächste bekannte Ort im Gauja National-Park ist Sigulda. Hier wird schon etwas mehr touristisch bespaßt. Ein kleines Riesenrad (etwas in die Jahre gekommen) lässt einen schönen Blick über das Gauja-Tal zu und eine Seilbahn verbindet die beiden Seiten des Tales. Mehrere Burgen sind hier in der Nähe zu finden.

 

30.06.2017

Die letzte der 3 baltischen Hauptstädte ist Riga, die wir uns noch anschauen. Wir haben uns hier den Campingplatz als Ausgangspunkt zur Stadtbesichtigung gesucht. Wir müssen zwar nun etwas weiter laufen, aber der viele Autoverkehr bei der Einfahrt in Zentrum hat keine Chance gelassen einen Parkplatz zu finden. So schauen wir uns den ganzen Nachmittag in Riga um und besuchen auch noch die großen Markthallen mit dem beachtlichen Frischeangebot an Fisch, Gemüse und anderen Lebensmitteln. Die Rigaer gehen hier viel einkaufen, da die Preise etwas günstiger sind. Nach einem Test  kaufen wir uns frisch eingelegte Gurken, eingelegte Tomaten, Honig und andere Kleinigkeiten. Allerdings mussten wir die Sachen ganz schön weit zurück schleppen.


 

 

 

 
 

01.07.2017

Auf dem Weg zur Westküste Lettlands machen wir noch einen Stopp im Nationalpark Kemeri und laufen den großen Kameri-Sumpfweg, der auf Planken über die dunklen Tümpel und über verschiedenste Moose geht. Den seltenen Schwarzstorch haben wir leider nicht gesehen auf der Runde.

 

Über Nacht bleiben wir schließlich an den Sandhöhlen von Riezupe bei Kuldiga stehen. Vorher schauen wir uns noch den Ventas Rumba an. Das ist der Wasserfall von Kuldiga, der mit seinen 230 m der breiteste Europas sein soll. In dem Fall spielt die Höhe zum Glück keine Rolle. Im Frühjahr springen die Fische hier wohl spektakulär über den Wasserfall um flussaufwärts zu kommen. Nun im Sommer wird eher gebadet oder versucht nicht völlig nass den Fluss zu überqueren. Der Ort selber hat noch nicht viel an Restaurierung erfahren. Je weiter man von Riga weg ist um so ärmlicher wird es.

 

 
   
 

05.07.2017

Die lettischen Strände sind für den weißen Sand und ihr Länge bekannt. So wollen wir auch ein paar entspannte Tage an der Ostsee bleiben und uns vom Strandfeeling einfangen lassen. Uns ist im Moment nicht nach neuen Besichtigungstouren und so finden wir in Pavilosta einen netten Strandparkplatz. Hier können wir die Seele so richtig baumeln lassen. Lange Strandspaziergänge, den kleinen Ort erkunden und vor allem faul sein, das ist angesagt. Die wunderschönen Sonnenuntergänge mit den herrlichen Farbenspielen werden wir lange im Gedächtnis behalten. Das Wetter ist ziemlich durchwachsen. Von Sonne bis zu Regenschauern ist alles dabei, vor allem aber viel Wind ist wieder im Spiel. Zumindest die Surfer sind glücklich darüber. Der feine Sand treibt wie in der Wüste über den Strand und man bekommt ein unfreiwilliges  Gesichtspeeling.

 

 

 
 

09.07.2017

Nach so viel Einsamkeit müssen wir auch wieder einmal auf den Campingplatz und das Wohnmobil wieder autark zu machen. Noch wollen wir etwas Zeit an der Ostsee verbringen. Auf dem Campingplatz Verbelnicki scheint die Saison nun richtig zu starten. Der Platz ist gut besucht und mit einem größeren Restaurant und Kinderspielplatz werden zahlreich Gäste angezogen.

Mit Kleipeda erwartet uns nun die drittgrößte Stadt Litauens. Hier ist auch der einzige Hafen Litauens, wo Kreuzfahrer anlegen können.   Als wir nach Kleipeda hinein fahren, haben wir das Gefühl das es doch eine recht beschauliche Stadt ist. Was wir aber nicht wissen, heute am 06.07. ist Nationalfeiertag und erst am Hafen sehen wir reichlich Besucher, die den schönen Tag an Kurischen Nehrung verbringen wollen. Die Fähre ist dementsprechend voll. Wir bleiben auf dem Festland und schauen uns die bereits sehr schön restaurierte Altstadt an.


 

 

 

Wir fahren anschließend noch 40 km weiter nach Süden und bleiben Regionalpark Memel-Delta. Hier am Kurischen Haff ist ein Vogelparadies. Durch die unmittelbare Nähe zur russischen Enklave Kaliningrad ist es eine sehr ruhige Region und wenige Touristen verlaufen sich hierher. Auf dem ausgewiesenen Wanderpfad machen wir eine Wanderung, gemeinsam mit vielen Mücken. Auch ist es ist wieder recht windig und die Surfer freut es.

 

 

Nun verlassen wir die Ostsee. Auf den Besuch der Kuhrischen Nehrung verzichten wir, auf so viel Trubel haben wir keine Lust. Entlang der Nemunas (Memel) finden wir nette Badeplätze an denen man gut übernachten kann. Auch schauen wir uns noch die Störche an, die in Bäumen ihr Nest angelegt haben. In Bitanai ist wohl die einzige Kolonie solcher Baumstörche.

 

Am Schloss  Panemune machen wir noch einen Zwischenstopp. Ein Teil der Burg wurde wieder hergerichtet und ist heute ein Hotel. Bei dem schönen Wetter sind viele Urlauber auch hier unterwegs. Im Innenhof haben sich ein paar hiesige Produzenten versammelt um in ihren mittelalterlichen Gewand Honig, Käse, Seifen, Tees und anderes an den Mann zu bringen.

 

Den letzten Stopp in Litauen machen wir in Kaunas. Wir haben Glück und ergattern in der Innenstadt einen Parkplatz. Es ist Sonntag,  die Menschen kommen um an der Memel spazieren zu gehen und in den kleinen Cafés der Stadt gesehen zu werden. Es kommet heute allerdings immer wieder mal eine große dunkle Wolke und schließlich vertreibt uns ein Regenschauer aus der Stadt.