Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Lofoten

10.07.2016

Wir starten am Morgen bei noch zugezogenem Himmel. Entschieden haben wir uns nicht direkt von Bodø auf die Lofoten nach Moskenes zu fahren. Der Fährpreis liegt hier bei ca. 250 EUR und man braucht ungefähr 4 Stunden bis zum Ziel. Beides war uns nicht so angenehm. So haben wir die Überfahrt von Skutvik nach Svolvær gewählt. Die Hälfte der Zeit und des Preises stehen so als Ergebnis fest. Sehr oft fährt die Fähre nicht gerade von Skutvik auf die Lofoten. Wir richten uns aber ein und sind 3 Stunden vor der Abfahrt um 18:15 Uhr am Anleger. Das stellt sich auch als sehr gute Planung heraus. Alle Womos kommen zum Schluss nicht an Bord. Wobei nur wenige zurück bleiben.

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Einen Zwischenstopp macht die Fähre auf der Insel Skrova. Die typischen roten Fischerhäuser empfangen einen sofort. Einige Passagiere verlassen die Fähre hier und Andere kommen an Bord.

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Schließlich kommen wir in Svolvær pünktlich um 20:45 Uhr an. Es ist während der Überfahrt doch recht bewölkt, aber zum Glück kein Regen. Da es ja hell bleibt die ganze Nacht, spielt es auch keine Rolle wann man ankommt.

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Wir haben uns bereits überlegt wo wir übernachten wollen. Unmittelbar in der Nähe des Hafens gibt es kaum Möglichkeiten frei zu stehen und so fahren wir ein paar Kilometer bis zum Campingplatz Hammerstad. Er liegt direkt an der E 10 und ist ein kleiner, fast niedlicher Platz von einer Familie betrieben. Wir bekommen gerade noch den letzten Platz für unser Wohnmobil. Etwas eingequetscht zwar, aber es macht nichts, denn morgen geht es weiter.

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11.07.2016

Am Morgen strahlt die Sonne. So haben wir uns die Lofoten gewünscht. Auf unserer Fahrt hierher in den Norden, waren wir einigen Womo-Besatzungen begegnet, die sich bitter über das schlechte Wetter der letzten Wochen auf den Lofoten beschwert haben. Wir scheinen nun den Wettergott auf unserer Seite zu haben.

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Es zieht uns noch einmal nach Svolvær. Wir wollen uns in Ruhe noch einmal umschauen. Immerhin ist Svolvær der Hauptort der Lofoten und hat rund 4000 Einwohner. Es ist eine touristische Hochburg, denn viele der Besucher kommen hier mit der Fähre, dem Flugzeug oder dem Hurtigroutenschiff an. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Berg Svolværgeita. Er soll an eine Ziege erinnern wegen der beiden Hörner. Im Stadtzentrum findet man natürlich auch ein Gestell zum trocknen der Stockfische. Den Geruch kann man ziemlich hautnah erleben. Da wir immer noch nicht den Touristenrummel lieben, fahren wir doch recht schnell weiter und schauen noch bei der Lofotkatedrale vorbei. Eigentlich heißt sie Vågan kirke , wurde aber wegen der Größe und den Platz für 1200 Gäste auch Lofotenkatedrale genannt. Die Kirche wurde 1898 im neugotischen Stil gebaut.

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Unser Ziel ist aber heute die Halbinsel Gimsoy. Der Wetterfrosch hat wolkenlosen Himmel angesagt und das müssen wir nutzen. Der CP in Hov verspricht uns einen ungetrübten Blick auf die Mittsommernachtssonne. Und wir werden nicht enttäuscht. Wir sind schon am frühen Nachmittag auf dem Platz und sind überrascht von der wunderschönen Bucht. Im Laufe des Abends füllt sich der Platz enorm und auch mit dem Auto kommen die Gäste gegen Mitternacht um dieses außergewöhnliche Erlebnis selbst zu sehen. Erst gegen 2 Uhr gehen wir ins Bett, es ist einfach immer noch hell und die Sonne fängt schon wieder an in die Höhe zu steigen.

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12.07.16

Am Morgen hat sich Jens ein großes Dankeschön verdient. Auf dem Campingplatz sind sehr viele Camper mit Zelt. Genau vor uns steht ein norwegisches Paar mit Zelt und Auto. Man will mit dem PKW losfahren und hat aber Sachen unter dem Auto vergessen. Man fuhr über ein Spiel mit Netz was sich um die Antriebswelle unter dem Auto gewickelt hat und sich festzerrte.  Jens hat unsere Auffahrkeile zur Verfügung gestellt und hat das Netz wieder runter bekommen. Halt gut wenn man einen Mechaniker mit hat. Das Pärchen war total happy – Urlaub gerettet.

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Wir starten am Morgen schließlich in Richtung Borg zum Wikingermuseum. Borg liegt auf der Insel Vestvågøy. In den 1980er Jahren wurde hier eine Siedlung aus der Wikingerzeit entdeckt und ausgegraben. Sie gab es seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. bis ins 15. Jahrhundert. Immerhin sollten bis zu 1.800 Bewohner hier gelebt haben. Hier stand das weltweit bekannteste Langhaus der Wikingerzeit. Mit seinen 83 m wurde es wieder neu aufgebaut und heute kann man sich in die Wikingerzeit zurück versetzen lassen. Jedes Jahr im August gibt es riesiges Wikingerfest auf dem Gelände, was Enthusiasten aus der ganzen Welt anlockt.

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15.07.2016

Henningsvær wird auch das „Venedig der Lofoten“ genannt. Bevor wir den Ort besuchen ist aber nochmal angeln angesagt. Das Brückenangeln hat sich ja echt als effizient erwiesen und es klappt tatsächlich wieder. Die nächste Fischmahlzeit ist gesichert und der Tiefkühler bekommt auch Arbeit.

Wir stehen über Nacht vor der engen Brücke hinüber nach Henningsvær. Und wir können schon erahnen was in dem kleinen Ort los ist. Busse und Wohnmobile ohne Ende fahren zum Ort hinüber. Obwohl wir uns Zeit lassen und der erste Schwung der Busse schon wieder zurück kommt, sieht es für uns schlecht mit einem Parkplatz aus. Jens muss beim Womo bleiben, da wir uns nur in eine Einfahrt quetschen können. Henningsvær selbst ist ein Fischerort mit einem langgestreckten Hafen. Die Kulisse mit den Fischerbooten und den Bergen im Hintergrund haben Anziehungskraft. Man blickt direkt auf die Lofotenwand, wo Kletterer sich versuchen.

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Wir verabschieden uns aus dem touristisch quirligen Ort schnell und fahren weiter die E 10 um nochmal im Raftsund halt zu machen. Eine beeindruckende Landschaft empfängt uns, die wohl kaum zu überbieten ist. Nicht ohne Grund kommen immer wieder Könige, Kaiser und heute vor allem Kreuzfahrer in diese Gegend. Der Trollfjord oder auch Teufelskanal genannt, geht vom Raftsund ab. Er zählt unbestritten zu den bekanntesten Fjorden des Nordens. Die Einfahrt in den Fjord hat gerade einmal 100 m breite und man blickt wohl auf besonders steilen Felswänden.  Ein Erlebnis ist es mit den mittlerweile doch recht großen Schiffen der Hurtigruten in den 2 km langen Fjord zu fahren. Schließlich muss auch noch fast auf der Stelle gewendet werden. Ansonsten kommt man nur als Wanderer oberhalb des Trollfjordes, was aber schon eine sehr anspruchsvolle Tour beinhaltet mit einer Spezialkarte. Auf jeden Fall warten wir nochmal bis nach Mitternacht um das Hurtigrutenschiff im Raftsund zu sehen.

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Am nächsten Tag genießen wir nochmal die Strecke entlang der Fjorde und des Meeres, denn Narvik erwartet uns als letzte Station in Norwegen.

Narvik hat ca. 20.000 Einwohnern und ist ein wichtiger Hafen für die Verschiffung von Eisenerz, das aus dem Gebiet um Kiruna in Schweden stammt. Durch den Golfstrom ist der Hafen das ganze Jahr eisfrei, obwohl er weit über den Polarkreis liegt. Die Ofotbahn bringt die wertvolle Fracht von Kiruna.

Ein weiteres spektakuläres Brückenbauprojekt kann man entlang der E 6 bereits verfolgen – Hålogalandsbrua. Die Hängebrücke wird eine Spannweite von 1145 m haben und insgesamt 1,533 km lang sein mit Baukosten von 2,5 Mrd. NOK (ca.313 Mio. Euro).

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 Wir bleiben über Nacht an einem interessanten Mahnmal. Narvik war im zweiten Weltkrieg Schauplatz einer Schlacht um die Kontrolle des größten Eisenerzvorkommen Europas und deren Transportwege.  Hitlerdeutschland versuchte die Kontrolle darüber zu sichern, während die Alliierten dies zu verhindern suchten. Die Schautafel am Meer lässt einen schon erschauern, wie oft an solchen Kriegsschauplätzen.

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