Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Südnorwegen Teil 2



07.06.2016

Wir fahren nun ohne unsere Segelfreunde weiter und folgen schönen Landschaften. Erst geht es am Sörfjorden entlang. Hier liegt Odda eingebettet zwischen hohen Bergen. Die Stadt ist heute von Industrie geprägt, hatte aber vor hundert Jahren noch einen hohen touristischen Stellenwert. Auch unser Kaiser stattete dem Ort Besuche ab. Heute ist Odda aber noch beliebt als Startpunkt für die Wanderungen auf der Hardangervidda und dem Folgefonn-Nationalpark. Man hat von der Straße entlang des Fjords nochmals die Gletscher des Folgefonna im Blick.

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In einem der Täler finden wir auf der Weiterfahrt einen ruhigen Parkplatz zum schlafen. Wir entschließen uns bei dem guten Wetter eine der norwegischen Touristenstraßen weiter zu fahren.

Es ist der Ryfylke Weg – teilweise RV 13/520 – dem wir folgen.  Er ist 183 km lang von Oanes bis Røldal.
Er führt entlang lieblicher Fjorde, aber auch kalte Gebirgsabschnitte werden überquert. Wir folgen dem Weg vom Røldal über Røldalsvegen bis nach Sand. Man schraubt sich Kehre um Kehre hinauf auf teilweise sehr schmaler Straße und landet Mitten in einer sehr unwirklichen, stillen Welt, um dann festzustellen, auch hier ist man mit Großprojekten beschäftigt.

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Man glaubt es kaum, irgendein Schelm war der Meinung mit seinem LKW-Track incl. Megaanhänger müsse auch über diesen Pass. Da hatten wir viel Glück, dass wir gerade an einer ausreichend großen Ausweichparkbucht halten konnten. In dieser Größe findet man sie eher selten.

Dann schraubt man sich wieder ins Tal und kann sich kaum satt sehen an den Panoramen.

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Hinter Sauda machen wir am Svandalsfossen einen Stopp. Über eine gebaute Treppe kommt man hinauf zum Hauptwasserfall und einem tollen Blick über den Saudafjorden.

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Zwischen Ropeid und Sand soll eigentlich wieder eine Fähre uns weiter bringen. Aber siehe da, es gibt keine mehr. Wir müssen einen Umweg von 20 km zur schmalsten Stelle am Fjord nehmen, über die am 01.01.2016 neu eingeweihte Brücke Sandsfjordbru. Dann finden wir auf dem offiziellen Stellplatz in Sand am Ryfylkemuseum einen schönen Übernachtungsplatz mit kleinem Strand. Bei den Temperaturen könnte man sich sogar ins Wasser wagen.

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08.06.2016

Auf dem Ryfylkeweg geht es weiter und zunächst haben wir die Fährfahrt von Nesvik nach Hjemelands vor uns. Insgesamt kann man sagen, dass die vielen Fähren ein doch teures Vergnügen sind. Seit unserem letzten Besuch in Norwegen in 2002 hatten wir dies nicht mehr so preisintensiv in Erinnerung. Pro Überfahrt kommen da schon mal zwischen 25-45 Euro zusammen. Und dann sind die Tunnel mit Maut auch noch zu beachten. Interessant ist auch zu beobachten wie der Ausbau der Straßen von statten geht. Auffällig ist auch, dass viele junge Leute im Straßenbau, in Supermärkten usw. arbeiten. Diese Jobs scheinen attraktiv genug bezahlt zu werden, dass man Leute dafür findet. Ausländer schienen ist nicht zu sein.

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Immer wieder schön zu sehen sind die vielen kleinen Wochenendhäuser. Und jeder liebt seine kleine Insel innig. Gern auch mitten im Fjord.

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Unser Ausgangspunkt in Jorpeland, für den Besuch am Preikestolen haben wir erreicht. Ein kleiner Hafen mit Stellplatz ist jetzt genau richtig zum Entspannen und Kraft sammeln für morgen.

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09.06.2016

Eigentlich wollen wir heute um 7.00 Uhr aufstehen und die letzten 13 km bis zum Startpunkt der Wanderung zum Preikestolen fahren. Natürlich verschlafen wir und wachen erst um 08.00 Uhr auf. Macht nichts, denn der Himmel ist zugezogen und wir wollen ja was sehen wenn wir oben angekommen sind. So frühstücken wir erst einmal in aller Ruhe, nachdem wir auf dem Wanderparkplatz am Preikestolen angekommen sind. Gut das wir gleich nach dem aufstehen gestartet sind bis hierher. Die Womo-Stellplätze sind hier schnell gefüllt. Der Wetterbericht hat Sonne für heute angesagt und so machen wir uns am späten Vormittag zu unserem Ziel auf. Schon nach dem ersten 100m Aufstieg kommt die Sonne heraus und wir haben uns natürlich zu warm angezogen. Das Highlight jeder Norwegenreise wird von Massen an Touristen gestürmt. Im nach hinein erstaunlich, dass so mancher den Weg auf sich nimmt. Der Auf-und auch der Abstieg sind schon nicht ohne. Die Gesamtstrecke von 8 km und einen Höhenunterschied von 334 müssen überwunden werden. Klingt nicht so viel wie es sich später anfühlt.  Es ist kein entspannter Wanderweg, sondern im Wesentlichen ein steigen über Steine in unterschiedlichster Höhe und Größe.  Interessant ist, dass vor kurzem über 2 Jahre hinweg Nepalesische Sherpas den Weg etwas überarbeitet haben. Sprich manche Stellen entschärft haben.

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Stück für Stück klettern wir bergauf und haben immer wieder fantastische Ausblicke.

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Dazwischen kann man kleine Stücke auf löchrigen Bohlen über feuchte Wiesen zurück legen. Allerdings sollte man immer schauen wo man hintritt. Beim gesamten Aufstieg hat man genug zu tun auf den Boden zu schauen. Umso schöner sind die Pausen zum bestaunen der Landschaft.

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Und dann hat man es geschafft und die Bilder sprechen für sich. Vor allem haben wir uns gefreut, dass die Sonne uns so verwöhnt hat. Nun war erst einmal Zeit für eine ausführliche Picknickpause.

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Es komme immer wieder Hubschrauber geflogen, die zahlende Gäste über diese Szenerie fliegen. Und dann wird es ganz verrückt. Man hört einen von ihnen schon sehr laut und sieht ihn trotzdem nicht. Und dann kommt er an der Steilwand von unten hochgeschossen. Irre.

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Dann geht es auf den beschwerlichen Abstieg. Nach 6,5 Stunden sind wir wieder unten und belohnen uns erst mal mit einem Eis. Es war ein unvergessliches Erlebnis.
 

10.06.2016

In Stavanger schauen wir uns heute das Ölmuseum an. Es informiert rings um die Entstehung der Ölschichten in der Erdgeschichte, die Förderung und den Wohlstand für Norwegen. Es sind viele Modelle der Ölplattformen zu sehen. In den 70iger Jahren hat man solch eine Plattform als Modell bauen müssen, da es noch keine Computerprogramme dafür gab. So wurde überprüft, ob alle erforderlichen Teile vollständig  geplant waren. Ein spezieller Teil der Ausstellung ist den Tauchern gewidmet, die ständig ihr Leben riskieren für die Förderung des schwarzen Goldes.

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Dann schauen wir uns noch etwas in der Stadt um. Ein Kreuzfahrer liegt am Kai und das merkt man in der Stadt ganz schön.  Also ergreifen wir die Flucht in Richtung Meer.

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12.06.2016

Es ist Wochenende und das heißt beizeiten einen Stellplatz finden. Es ist schönes Wetter und die Norweger sind alle unterwegs. Wir haben Glück und finden einen netten Platz in Selen Haven direkt am Meer. So genießen wir die Zeit mit ausruhen und spazieren gehen am Meer.

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13.06.2016

Es geht auf dem Nordseevegen weiter Richtung Süden.  Einen Stopp machen wir in Flekkefjord, wo die schönen weißen Holzhäuser der holländischen Seefahrer gepflegt werden.

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Dann fahren wir bis Kap Lindesnes zum südlichsten Punkt Norwegens. Die Halbinsel ist felsig und karg. Hier steht der Leuchtturm, der 1655 seinen Ursprung hatte. Natürlich nicht in der heutigen Form. Es gibt ein Leuchtturmmuseum und die obligatorische Verköstigungsmöglichkeit. Aber man erfährt auch, dass es bis zum Nordkap 2518 km sind.

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Wir übernachten gleich hier auf dem Parkplatz gegen einen Obolus. Am Abend gehen wir nochmals auf den Leuchtturmberg und sind begeistert vom Sonnenuntergang.

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14.06.2016

Den südlichsten Punkt Norwegen verlassen wir  bei leichtem Regen.  Zum Glück hält er nicht lange an und wir machen bei schönem Wetter einen kurzen Stopp in Mandal , der südlichsten Stadt Norwegens. Es gibt einen netten Altstadtkern mit den typischen weißen Holzhäusern. Sein gutes Auskommen hatte die Stadt durch den Holz- und Lachsexport. Heute ist  eher der Tourismus in den Sommermonaten die Einnahmequelle.

Weiter geht es wieder in Richtung Norden. Wir wollen uns in Evje den Mineralienpark anschauen. Als wir am Nachmittag ankommen, stellen wir fest, dass mal wieder die Saison noch nicht angefangen hat und der Park schon 16.00 Uhr schließt. Auch ist diese Attraktion eher ein Familien-Spaß-Park mit viel Kinderbespaßung. Eigentlich nicht das was wir wollen.  So fahren wir weiter und suchen uns einen Übernachtungsplatz.

 

15.06.2016

Auf dem Weg nach Odda verändert sich die Landschaft wieder völlig. Wir fahren durch das Sedesdal. Es ist eine beliebte Urlaubsregion für Wanderer und Raftingfans. Am Troll-Aktivcamp schauen wir ein Weilchen den Aktivitäten der Wassersportler zu. Der Fluss Otra hält hier immer wieder Stromschnellen parat.

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Weiter nördlich wird es sehr karg und nur kleine Bäume halten sich auf dem felsigen Gelände. Einen Abstecher machen wir zum Vatndalsdammene. Es ist einer der größten Staudämme Nordeuropas. Durch die obligatorischen Wochenendhäuser schrauben wir uns bis zur Krone des Staudamms.

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Hier merkt man schon, dass diese Region für den Wintersport erschlossen wurde. Am Staudamm sieht man schon Loipenschilder.  Aber in der Region wird von Angeln bis Elchsafari noch viel mehr angeboten. Der Ort Hovden selber ist für Wintersportbegeisterte ein Anlaufpunkt. Man sieht hier die Liftanlagen das Bild prägen.

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Nun schließt sich der Kreis unseres Abstechers nach Südnorwegen. Wir sind wieder in Odda und übernachten hier auf dem Stellplatz am Fjord.


20.06.2016

Uns verschlägt es für ein paar Tage nach Eivindik, wo wir nochmals unsere Seglerfreunde Andrea und Karsten treffen. Es ist wieder nicht so einfach einen gemeinsamen Platz für Boot und Wohnmobil zu finden. Aber in Eivindik hoffen wir das richtige gefunden zu haben. Aber zuerst muss man mal hinkommen. Wir müssen wieder über super schmale Straßen und das auch noch für 70 km. Also eine lange Fahrzeit am Ende. Wahrscheinlich sind wir da einfach etwas empfindlich was die Straßen breite angeht, denn unser Womo passt ja jedenfalls drauf und siehe da ein Holzlaster mit Hänger benutzt die Straße auch. Zum Glück sind wir gerade an einer kleinen Kreuzung als der Laster kommt. Glück gehabt. Der Hafen ist dann auf jeden Fall genau das was wir wollten.

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Gemütlich lassen wir das Wochenende angehen und machen erst einmal eine kleine Wanderung. Allerdings wie immer steil bergauf. Einen fantastischen Blick hat man von hier oben.

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Natürlich versuchen wir es am nächsten Tag nochmal mit Segeln und Angeln.  Die Wettervorhersage hat jedoch recht. Es ist ordentlich Wind angesagt und man kommt mit vielen Knoten in Fahrt. Zwischen den Inseln ist es zum Glück alles machbar und sogar die Angel wird ausgeworfen. Auch dieses Mal lassen sich die Fische viel Zeit. Ein Makrelenschwarm verschafft uns doch noch ein leckeres Abendbrot. Leider gönnen uns an Land die Kriebelmücken, welche sich in Scharen auf uns stürzen, das entspannte Abendgrillen nicht. So müssen wir schließlich im wahrsten Sinne des Wortes die Segel streichen und ins Womo flüchten.  Die kleinen Tierchen sind richtig krass und die Stiche tun recht weh.

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