Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Deutschland Teil I




 
 

19.05.2011

Gestern sind wir zur Vierten und letzten Runde unserer Auszeit gestartet. Wir wollen in den nächsten 2 Monaten einen Teil der Zeit in Norddeutschland und mindestens 4 Wochen in Dänemark verbringen. So haben wir erst einmal einen kleinen Schritt nach Magdeburg gemacht, um an der Elbe einen Platz in der ersten Reihe einzunehmen. Das Gelände ist hier natürlich für das Radfahren besonders gut geeignet. Der Elberadweg führt direkt am Womo vorbei. So sind die Räder schnell ausgepackt und wir machen uns auf den Weg zum Elbauenpark. Das Gelände war 1999 für die Bundesgartenschau hergerichtet wurden und ist als Naherholungsareal noch heute schön angelegt.

Bilder Elbauenpark


 

Ein interessantes Werk auf dem Gelände ist der Jahrtausendturm. In ihm werden 6000 Jahre Geschichte und vor allem eine Menge Wissenschaft vorgestellt. Der besondere Turm wurde in nur 6 Monaten Bauzeit erstellt und ist der höchste Holzturm der Welt. Von der Rampe, die den Turm außen umgibt und von der Aussichtsplattform hat man einen wunderbaren Blick auf Magdeburg und die Elbauen. Auf 6 Etagen sind von der Frühgeschichte der Menschheit, über die Antike, das Mittelalter bis in die Gegenwart die verschieden Ausstellungsformen und Experimente erlebbar. Eine sehr informative Ausstellung die alle Altersklassen anspricht.

Bilder Jahrtausendturm


    

Da die Sonne heute gleich am Morgen lachte, haben wir uns wieder auf den Sattel geschwungen und die Innenstadt besichtigt. Das Hundertwasserhaus ist schon ein besonderer Bau, der gerade bei Sonnenschein seine ganze Farbenpracht zeigt. Natürlich war auch noch der Dom Pflichtprogramm.

Bilder Hundertwasserhaus                         Dom

 
       

Nach einem kleinen Mittagsschmaus am Womo haben wir uns noch zum Wasserstraßenkreuz bei Rothensee aufgemacht. Der Elbe-Havel-Kanal wird hier in riesigen Trögen über die Elbe geführt. Entlang der Elbe war das ein schöner Radausflug, wobei dann zum Schluss fast 35 km auf dem Taro waren und wir vor einem Gewitter noch davon fahren mussten. Aber Nass sind wir nicht geworden, aber wir waren doch ganz schön knülle.

Bilder Kanal


 


21.05.2011

Weiter geht es in Richtung Norden. Wir wollen ja noch etwas die Elbe begleiten und daher soll unser nächstes Ziel die Prignitz sein. In Wittenberge am Nedwighafen haben wir einen schönen Stellplatz wieder mit direktem Blick auf die Elbe. Auf dem Weg hierher haben wir natürlich auch mal Gebrauch gemacht, den Spargel fast vom Feld zu kaufen. In der Region wird sehr viel Spargel angebaut.Nach dem genossenen Spargelmahl  vor dem Womo konnten wir allerdings zuschauen, wie sich der Himmel zuzog. Da haben wir erst gar nicht versucht mit dem Fahrrad zu starten. Und das war gut so, denn ein ordentliches Gewitter (eigentlich waren es mehrere die um uns herum kreisten) schickte nicht nur enorme Regenmassen zu uns runter, sondern auch noch Hagel. Zum Glück nicht zu große Körner waren es. Das sagt uns einmal mehr, nochmals genau darüber nachzudenken,  ob wir denn Hagelschaden aus Sizilien reparieren lassen.

Bilder Wittenberge


 

So starteten wir erst am Samstagmorgen  zum Storchendorf nach Rühestädt.  Ein Teil des Elbe-Rad-Weges ist allerdings gesperrt wegen Brückenbauarbeiten und wir mussten erst einjal den richtigen Weg wieder suchen, was nicht so einfach war. Auf jeden Fall haben wir das Dorf mit den vielen Störchen besucht, einschließlich des Besucherzentrums des Naturbundes. Dort gibt es gute Informationen über die Adebare und die Elbauenlandschaft. Derzeit sind von den 44 Nestern im Ort 37 belegt. Auf einem Monitor kann man das Storchenpaar, direkt im Nest auf dem Dach des Besucherzentrums, beobachten. In diesem Nest sind 5 Küken, was eine echte Besonderheit ist, da eigentlich je Paar nur 2-3 Küken schlüpfen. Kann man nur hoffen, dass sie alle überleben, denn die Populationen der Störche in Deutschland sind wieder leicht rückläufig. Interessant wäre bestimmt mal gewesen, die 3 Schwarzstorchpaare zu sehen, aber die sind nicht mit im Dorf. Sie haben sich in den Wäldern der Elbauen ihr Nest gesucht. Leider hatten sie letztes Jahr keine Nachkommen, aber man hofft auf dieses Jahr.

Bilder Storchendorf Rühestädt

 
 

23.05.2011

In Wittenberge hätten wir am Sonnabend nicht unseren schönen Stellplatz verlassen sollen. Da es so herrlich warmes Hochsommerwetter war, waren wahrscheinlich alle Womo-Fahrer unterwegs. Wir haben auf dem gewünschten Stellplatz bei Dömitz absolut kein freies Plätzchen mehr gefunden. Da es schon Abend wurde sind wir bis Dannenberg und haben auf einem Campingplatz stopp gemacht. Da sind wir am Sonntag gleich mal die Freibad Saison für uns eröffnen gegangen, da man als Camper freien Eintritt hatte und es auch noch schön warm war.

Bild Freibad Dannenberg



Am Nachmittag sind wir weiter gefahren und haben nochmals einen schönen Platz zum Schiffe gucken an der Elbe in Geesthacht gefunden. Da schipperte schon einiges an Kähnen so rauf und runter.Nächstes Ziel war dann das Alte Land am Elbstrom, was südwestlich von Hamburg liegt. Nur einen Katzensprung von Hamburg entfernt, liegt das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. Zwar ist die Obstblüte vorbei, aber das flache Land ist ganz besonders geeignet für das Radeln. So sind wir zuerst nach Buxthude gefahren. Der Ort ist durch das Märchen vom Hasen und dem Igel und deren Wettlauf berühmt geworden. Im Stadtbild findet man öfters das Motiv wieder. In der Stadt sieht man noch immer einige Giebel und Höfe der holländischen Kolonisten. Dann Abend haben wir mal mit Fernsehen verbracht, da der schöne Stellplatz im Ort Strom bietet.

Bilder Buxtehude



 

26.05.2011

In den letzten Tagen haben wir uns etwas im Alten Land herum getrieben. In Harsefeld haben wir das dortige Museum mit Informationen über das früher bestehende Kloster angeschaut. Dann sind wir zurück direkt an die Elbe. Auf dem Stellplatz in Hollern-Twielenfleth steht man vor dem Deich am Strom und kann die Schiffe sehen, die Richtung Hamburg steuern. Bei Sturmflut sollte man allerdings den Platz schnellstens verlassen, sonst bekommt man nasse Füße. Wir haben entlang des Deiches eine ausgedehnte Radpartie gemacht und bis es dunkel wurde, nach Schiffen Ausschau gehalten. Unsere Nachbarn hatten uns noch erzählt, dass am nächsten Morgen die Queen Mary 2 in Hamburg einlaufen soll. So haben wir uns glattweg  mal einen Wecker gestellt, denn dieses Schiffchen sieht man nicht alle Tage. Gleich nach dem Aufstehen sahen wir sie auch schon kommen. Ein wirklich imposantes Schiff. Vom Deich aus hatte man den perfekten Blick auf die Queen.

Bilder Elbe

 
 

Bilder Queen Mary 2

 
 

Nach einem ausführlichen Frühstück sind wir in die Hansestadt Stade auf den dortigen Wohnmobilstellplatz. Stade als einstige Schwedenfestung ist mit seinen alten  Häusern eine barocke Augenweide. Die Orgeln in beiden Kirchen sind schon etwas Besonderes durch ihre Größe. Also entspannen und bummeln war angesagt.

Bilder Stade

 

   


28.05.2011

Wir haben uns hinüber gemacht über die Elbe bei Glückstadt nach Wischhafen. Die Fähre ist hier die einzige Möglichkeit über den schon recht breiten Strom zu kommen. Erstaunt waren wir dann doch, dass so viel los war hier. Wir haben fast einen Kilometer angestanden um dann in 30 min Fährfahrt an das andere Elbufer zu kommen. So eine Fähre kann bis zu 60 Pkw befördern, aber auch LKWs werden übergesetzt. So haben wir doch fast ein Stündchen warten müssen bis wir dran waren. Einen Zwischenstopp haben wir nun auf einen netten Stellplatz bei Brokdorf eingelegt. Ganz gemütlich lassen wir den Tag vergehen, denn es hat ganz schön angefangen zu stürmen.


Bilder Glückstadt

  


30.05.2011

Jetzt sind wir aber richtig nah an den großen Pötten gelandet. Der Nord-Ostsee-Kanal ist immer wieder eine Reise wert. Er verbindet die Nordsee (hier die Elbmündung) mit der Ostsee (hier die Kieler Förde). Die Wasserstraße ist nach Anzahl der Schiffe die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Der Kanal ist knapp 100 km lang und durchquert das Bundesland Schleswig-Holstein von Brunsbüttel bis Kiel-Holtenau und erspart den ca. 900 km längeren Weg um die Nordspitze Dänemark. Die Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee war erstmals 1784 in Betrieb genommenen wurden. Der heutige Nord-Ostsee-Kanal wurde 1895 als Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet und trug diesen Namen bis 1948.

Bilder NOK Brunsbüttel


 

Erst schauen wir uns in Brunsbüttel die Schleusenanlage an, um dann in Hochdonn unseren Platz in der ersten Reihe zum Schiffe gucken einzunehmen. Zwischen dem Bestaunen der Pötte machen wir uns mit dem Rad am Kanal auf. Es sind aber nicht nur die großen Schiffe die man sieht, auch jede Menge Kleine und ganz Besondere sind dabei.

Bilder NOK



  

Man kann herrlich hier radeln, da es immer schön gerade verläuft. Ca. aller 7 km gibt es auch Fähren, die den Kanal überqueren. Beim Bau hat der Kaiser festgelegt, dass die Fähren kostenlos bereit stehen und bis heute ist das so. So kann man gut die beiden Kanalseiten nutzen bei der sportlichen Betätigung. Im Übrigen kam am Sonntag sogar der Tortenmann noch am Womo vorbei und hat frische Torte direkt aus der Konditorei zum Womo gebracht. Na das nennt man dann Urlaub.

Bilder Urlaub pur

 

 

01.06.2011

Die nächste Station die wir ansteuern ist das Dithmarsche Landesmuseum in Meldorf. Hier gibt es Informationen über die Geschichte der Region und natürlich der Landgewinnung durch den Deichbau. Man hat auch interessante Ausstellungsstücke, wie eine komplette Arzt- und Zahnarztpraxis aus dem beginnenden letzten Jahrhundert. Da möchte man sich nicht gerade damit behandeln lassen. Manche Instrumente sahen schon nach Folter aus, z.B. der ähnlich einer Nähmaschine fußbetriebene Zahnarztbohrer. Man konnte das Geräusch förmlich hören beim Anblick. Der Anblick eines Tante-Emma-Ladens aus den 50igern und ein Schulzimmer ließ einen schon mächtig lächeln.

Bilder Museum


 

Aber dann wollen wir doch endlich die reine Nordseeluft schnuppern. Auf geht es nach Büsum. Der dortige Wohnmobilstellplatz ist unser Anlaufpunkt. Man hat es von hier nicht weit bis zum kleinen Zentrum mit Fischerhafen und der obligatorischen Einkaufsmeile. Beim ersten Spaziergang war natürlich das Wasser gerade weg, aber bei der zweiten Runde war bei strahlendem Sonnenschein die Welt in Ordnung. Büsum hat uns sehr gut gefallen mit dem Grünstrand und den vielen Strandkörben am Meer. Da kommt sofort Urlaubsfeeling auf, das wir erst einmal mit einem super leckeren Backfischbrötchen vertieft haben. Es ist auf jeden Fall schon sehr viel an Urlaubern hier unterwegs.

Bilder Büsum


 

Auf dem Weg zu unserem gemütlichen Männertagsstellplatz sind wir noch durch das Eidersperrwerk  durchgefahren. Es wurde errichtet um die Auswirkungen der Sturmfluten auf das Hinterland zu verhindern. Bis Rendsburg hatten diese Sturmfluten früher Schaden angerichtet. Auch brüten hier hunderte von Möwen und machen einen ziemlichen  Lärm dabei.

Bilder Eidersperrwerk


 


02.06.11

Wir stehen für die Nacht an dem Fluss Eider ziemlich allein mit noch 2 Womos und vielen Schafen. Ein sehr idyllischer und ruhiger Platz. Wir machten heute eine Fahrradtour nach Tönning. Hier ist das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum. Es entführt in die Unterwasserwelt des Wattenmeeres und gibt Informationen zum Nationalpark. Der Ort selbst ist recht beschaulich, wobei der Hafen eine große Krabbenfischerflotte hat. Man kann auch Ausflüge mit dem Schiff entlang der Eider zum Eidersperrwerk unternehmen. Heute zum Männertag ist auch ordentlich etwas auf den Beinen. Auch die Brücke über die Eider muss regelmäßig für die Schiffe geöffnet werden. Zurück zu haben wir natürlich mal wieder richtigen Gegenwind und so genießen wir dann das Ausruhen vor dem Wohnmobil.

Bilder Tönning

 
 


04.06.2011

Weiter geht ist nun nach Husum. Der Ort hat einen bekannten Sohn, den Dichter Theodor Storm. Der Schimmelreiter ist wohl von jedem Schüler gelesen wurden. Der touristische Kern von Husum ist der historische Binnenhafen. Die Schienen der alten Werft führen immer noch in das Fahrwasser des Hafens. Wir drehen durch den Ort unsere Runde und genießen die kleine Einkaufsmeile, aber die Sonne prasselt doch recht erbarmungslos wieder vom Himmel, so dass es uns ans Meer zieht.

Bilder Husum


 

Wir fahren als nächstes nach Nordstrand, aber der Stellplatz sagt uns dort nicht so richtig zu. Nur einige Kilometer entfernt ist Reußenköge mit dem Amsinck Haus. Unmittelbar hier ist der Übergang zur Hamburger Hallig. Das Amsinck Haus ist Naturstation mit Fahrradverleih, wo man viele Informationen zum Watt bekommt. Wir stehen herrlich hinterm Deich und machen am Nachmittag auch eine Radpartie auf die Hallig. Bei purem Sonnenschein genießen nicht nur die beiden Hochzeitspaare diese Landschaft. Wir probieren endlich auch mal einen „Pharisäer“- einen Kaffe mit Rum und Sahne. Oh man die Nordfriesen lieben einen ordentlichen Schluck in ihren Kaffee hier oben.

Bilder Hamburger Hallig


 


Weil es hier so schön ist, bleiben wir noch einen Tag. Machen nochmals die Räder klar und rollen so 30 km am Deich und etwas im Landesinneren entlang. Da gestern unsere Nachbarn uns eins vorgegrillt hatten, mussten wir uns auch mit etwas leckem Eindecken. Am Abend haben wir uns dann ein tolles Mahl zubereitet. So haben wir das Himmelfahrtswochenende auch richtig genossen.

Bild Amsinck Haus