Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Irland Teil II

01.07.2010

Auf dem Weg in die Wicklow Mountains kommen wir noch am Russborough House vorbei. Es ist auch ein Beispiel eines irischen Landsitzes, der den neu erzielten Reichtum entsprechend zeigen soll. Das Objekt ist noch in Privatbesitz und wird auch gerade wieder etwas auf Vordermann gebracht. Im Haus ist eine wertvolle Gemäldesammlung, die schon mehrfach Ziel von Kunsträubern war.

Bild Russborough House




Nun geht es durch Hollywood (hatte keine Ähnlichkeit mit dem in Amerika) über den Wicklow Gap zum Visitorcenter des Nationalparks. Es gab eine interessante Videovorführung in Deutsch über die Entstehung der Klöster in Irland. Direkt am Visitorcenter befindet sich ein Kloster aus dem 6. Jahrhundert. Von hier aus wollen wir in den nächsten 2 Tagen etwas wandern gehen.

Bilder Wicklow Cap und Kloster


    

02.07.2010

Die Nacht haben wir auf dem Campingplatz in Rathdrum ca. 15 km südlich des Nationalparkcenters verbracht. Wir mussten unsere übliche Ver- und Entsorgung mal wieder vornehmen. Auf den Campingplätzen sind immer wieder recht viele Britten vertreten. Nun sind auch noch die Ferien losgegangen und man merkt es an den vielen Kindern. Zurück am Nationalparkcenter konnten wir einen netten Platz am Parkplatzrand beziehen. Zum Glück war noch Freitag und da hat man mittags noch ein Plätzchen bekommen, das sollte sich am Samstag rasch ändern. Ausgerüstet mit einer Wanderkarte und auch etwas Proviant  machten wir uns auf die erste Tour. Auf der Wanderkarte als weiße Route gekennzeichnet,  sah der Weg  gar nicht so heftig aus. Allerdings hätte man den Namen des Weges etwas wörtlicher nehmen sollen –„spitzer Berg“. In der Beschreibung stand der Weg geht am Anfang über 600 Stufen erst mal hinauf. Wie lang 600 Stufen am Stück, aber nicht in der gleichen Tritthöhe, werden können merkt man erst, wenn man sie hoch läuft.

Bilder Tour 1

 

Endlich oben angekommen hatte man einen fantastischen Ausblick über das Tal und den Upper Lake. Hier hatte man aber gerade erst ein Drittel der Strecke hinter sich. Der Abstieg war dann noch weiter im hinteren Tal und teilweise am Fluss entlang über Steine und Felsen, wie gewachsen. Das war dann gleich wieder eine Kletterpartie abwärts.

Bilder Tal abwärts


 

Nach 12 km mit einem Höhenunterschied  von 380m  und 4 Stunden klettern, waren wir dann zurück am WOMO doch etwas fußlahm. Wir hatten aber noch viel Glück, da es auf den letzten 2 km zwar etwas anfing zu nieseln, aber dann erst als wir im trockenen WOMO saßen,  die Sintflut losging. Da kamen manche Wanderer dann auf dem Parkplatz triefend nass zurück. Denn Abend verbrachten wir dann gemütlich im WOMO auf dem Parkplatz.

 
03.07.2010

Herrlich ruhig  war die Nacht in den Bergen. Die 2. Tour sollte heute nur über 8 km und 160m Höhenunterschied gehen.  Wir waren ja skeptisch mit wie viel Wanderern wir gemeinsam so den Weg laufen würden, da zum Samstag der Parkplatz gegen 11.00 Uhr schon mehr als voll war. Und dann kamen Busse ohne Ende. Die ganzen irischen Sprachschulen, mit den Jugendlichen aus aller Welt , schien sich am Wochenende hier zu treffen. Der Weg unten im Tal war dafür ja auch geeignet, da man in einer Stunde auch in Flip-Flops und schicken Outfit die Sache meistern konnte. Das war auf jeden Fall etwas zum Studien betreiben. Auf dem Wanderweg, den wir gewählt hatten, war es dann doch recht ruhig.

Bilder Tour 2


 

Nach einer Ausruhphase haben wir uns am späten Nachmittag dann noch in den kleinen Ort Laragh aufgemacht. Hier wollten wir am Ende vom Fußballspiel Deutschland gegen Argentinien das Ergebnis online laden, über den PDA. Natürlich gab es im Ort  keinen Empfang zwischen den Bergen. Also beschlossen wir auf den Sieg von Deutschland trotzdem schon mal ein Bier zu trinken. Ein nettes Restaurant mit Plätzen auf der Terrasse lud einen dazu regelrecht ein.  Beim Bestellen fragten wir den jungen Kellner, ob er den wisse, wer das Spiel gewonnen hat. Er strahlte uns an und erklärte Deutschland hätte 4:0 gewonnen. Im ersten Moment dachten wir, dass er vielleicht das Spiel noch gegen England meinte, denn mit so viel Toren für Deutschland hatten wir nicht gerechnet. Aber da fuhr als Bestätigung ein Auto mit deutscher Flagge hupend vorbei und da lehnten wir uns zurück und stießen auf den Sieg an.


04.07.2010

Am Morgen regnete es immer wieder ordentlich.  Aber gegen Mittag kamen die ersten blauen Himmelsstücken zum Vorschein  und wir rüsteten zur 3. Tour. Wir sind nochmals auf den Berg hinauf, allerdings über die blaue Route (der Aufstieg ist gleichmäßiger über einen längeren Weg durch den Wald) und haben dann auch mal relaxt den Abstieg über die Stufen gemacht und den uns entgegenkommenden  Wanderern beim Schwitzen zugeschaut. Es war auf der Tour noch wunderbar sonnig geworden und man konnte die herrliche Landschaft genießen.

Bilder Tour 3 Glendalough

 


05.07.2010

Es ging heute weiter in Richtung Dublin. Wir wollten uns noch mit neuen Lebensmitteln eindecken und dann auf den nächsten Campingplatz, um mal wieder Hausputz zu machen. Sehr viele Campingplätze gibt es nicht gerade um Dublin. So sind wir einmal quer durch Dublin, zum Einen um einen etwas größeren Einkaufsshop zu finden (die Preise in Irland sind doch deutlich höher als in Deutschland), zum Anderen wollten wir schon mal checken, ob man in der City mit dem WOMO parken kann, da wir am Dienstag Stephanie vom Flughafen abholen und dann wenigsten noch etwas Dublin zusammen ansehen wollen. Nach einer Stadtrundfahrt im WOMO quer durch Dublin, ging es weiter auf den Campingplatz in Rush - nördlich von Dublin. Hier hatten wir einen herrlichen Stellplatz gefunden direkt mit Blick auf das Meer.


06.07.2010

Nach einer ruhigen  Nacht auf den Campingplatz und der fälligen Putzaktion sind wir zum Flughafen gefahren um unsere Tochter in Empfang zu nehmen. Dank wenigen Gepäckes war der Flieger sogar 20 Minuten eher da. Danach ging es in Dublins City. Wir haben dann zu Fuß das Center mit den alten Backsteinhäusern, schöngestaltet Pubs, Kirchen und mehr erkundet. Gegenüber den eher ländlichen Gegenden waren so viel Menschen regelrecht ungewohnt. Wunderbar war der Dubliner Bezirk „Temple Bar“ mit den vielfältigsten Pubs, Restaurants und Küchen aus aller Welt. Später haben wir uns dann nördlich von Dublin in Skerries einen Schlafplatz für die Nacht gesucht.

 

 

07.07.2010

Wir begannen den Tag bei Zeiten, da wir mit dem Besuch von Bru na Boinne, dem Grabfeld der Könige von Tara, beginnen wollten. Diese Ausgrabungsstätte ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden und ist ein „Muss“ für jeden Irlandbesucher. Man sollte daher schon vor den Reisebussen eintreffen, da nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern der Zutritt gewährt wird. Es gibt ein großes Besucherzentrum und von dort wird man mit Minibussen nach Newgrange und Knowth gefahren. Beide Grabanlagen sind zu besichtigen. Newgrange hat einen Durchmesser von 90m und am Eingang steht ein mächtiger Stein mit 5 Spiralen auf ihm. Dann geht es einen sehr engen Gang bis ins Zentrum des Hügels. Platzangst darf man hier nicht haben. Die kreuzförmige Kammer ist so gut mit Steinen gebaut, dass kein Wasser bis heute ins Innere dringen kann. Am 21. Dezember zur Wintersonnenwende strahlt die Sonne über die Lucke am Eingang der Kammer bis ins Innere. Das wird den Besuchern dann mit künstlichem Licht demonstriert.

Bilder Newgrange


 

 

Dann war der Besuch in Rowallane Garden dran. Das ist eher eine parkähnliche Anlage mit einem netten kleinen angelegten Garten. Anschließend haben wir Castle Ward besichtigt. Es ist ein Herrenhaus und weniger ein Castle, mit einer riesigen Parkanlage.  Die Bauherren Anne und Bernard Ward konnten sich um 1760 nicht einigen, ob das Haus im klassizistischen Stil oder im gotischen Stil errichtet werden soll. So wurde Vorderfront klassizistisch und die zum See gewandte Seite gotisch. Das setzte sich im Inneren des Hauses fort und diese unvereinbaren Geschmäcker führten schließlich zur Scheidung von Lady und Lord. Übrigens als 1950 der 6. Viscount starb konnte die Familie die Erbschaftssteuer nicht aufbringen und musste alles dem Staat übereignen. Wieder mal eine adlige Familie mit Geldsorgen ohne Ende.

Bilder Castle Ward



 

08.07.2010

Wir hatten eine sehr ruhige Nacht am Meer und am Morgen weckten uns die Möwen am Hafen in Ballyhabert. Mount Stewart House und Garden konnten wir dann wieder mit einer Führung besichtigen. Die Londonderrys haben dieses Schloss erbauen lassen. Bis letztes Jahr lebt noch die Lady Marry, 8. Marchioness of Londonderry , in dem Haus. Ein wohl etwas ihres Standes bewusste Dame, die es aber auch dem National Trust  zu verdanken hat, dass dieses Schloss in einem guten Zustand weiter bestehen kann. Es war im Inneren ein durchaus großzügiges Haus mit 22 Schlafzimmern und sehr schönen Einrichtungsgegenständen. Der große Garten wurde noch von der Mutter der Lady Marry in den 20-ziger Jahren des letzten Jahrhunderts so herrlich angelegt.

Bilder Mount Stewart


 

Dann starteten wir nach Belfast durch. Wir machten wieder auf eigene Faust einen Stadtrundgang und mussten für uns feststellen, dass die Stadt nicht sehr viel Charme hat. Die Innenstadt kam einen vor wie eine riesige Shoppingmeile, wobei man das Gefühl hatte, dass eigentlich gar nicht so viel Geld da ist. Von den ehemaligen Unruhen in Nordirland hat man keine Spuren mehr erkennen können. Man sah an manchen Objekten noch Stacheldraht auf den Mauern und es waren sehr viele Überwachungskameras vorhanden, aber die Sperrwälle, die zur Abriegelung ganzer Stadtviertel dienten, haben wir nicht gesehen. Eine der interessanten Pubs auf der Strecke war „Crown Liquor Saloon“, in dem verzierte Holzwände und Türen den Barraum abtrennen. Aber vor lauter Touristen konnte man dort kaum treten. Schließlich sind wir noch ein Stück Richtung Norden unserem nächsten Ziel entgegen gefahren und schliefen auf einem Farmcamping.

Bilder Belfast / Pub



 

09.07.2010

Am Morgen regnete es ganz ordentlich und wir schliefen ordentlich aus. Unser Tagesziel war die Nordküste von Nordirland. Als wir beim Giant´s Causeway ankamen hatte es gerade pünktlich aufgehört zu Regnen. Über den oberen Küstenweg starteten wir die Wanderung zu den berühmten Steinformationen. An der Küste stehen die 6-seitigen rötlichen Basaltsäulen dicht an dicht. Das Gestein ist das Ergebnis von vulkanischer Aktivität. Der Sage nach soll es das Werk des Riesen Finn McCool sein, der einen Weg zu den schottischen Hybriden baute um zu seiner Geliebten zu kommen. Der Weg führte uns dann über Treppenstufen hinab ans Meer. Dort kann man auf den unmittelbar ins Meer reichenden Säulen dann direkt die Steine untersuchen.

Bilder Giant´s Causeway


    

 

Nun meinte es sogar die Sonne richtig gut mit uns und wir fuhren weiter zu Carrick-A-Rede Rope Bridge. Das ist eine kleine schwankende Seilbrücke in 25 m Höhe auf eine sehr kleine Insel, die von den Fischern eigentlich dazu benutzt wurde um die Lachse fischen zu können. Die Brücke wird im Winter abgebaut, aber im Sommer ist sie Touristenattraktion schlechthin. Auf den weiteren vorgelagerten Inseln Nisten viele Sturmvögel, deren Lautstärke man nicht überhören kann. Für die Nacht hatten wir dann noch einen ganz fantastischen Übernachtungsplatz direkt am Meer. Und wir wurden mit einem unglaublichen Sonnenuntergang an dem Abend  belohnt.

Bilder Carrick-A-Rede Rope Bridge


 

Für die Nacht hatten wir dann noch einen ganz fantastischen Übernachtungsplatz direkt am Meer. Und wir wurden mit einem unglaublichen Sonnenuntergang an dem Abend  belohnt, wobei sogar ein wundervoller Regenbogen auftauchte, ohne dass es bei uns regnete.

Bilder Sonnenuntergang