Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Normandie





05.09.2010

Am Mittwoch war Start zu Teil 2 unserer Reise. Wie immer wurde es kurz vor der Abfahrt etwas hektisch, aber wir sind unterwegs. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Kassel bei unserer Soldatin sind wir dann weiter nach Düsseldorf zum Caravan-Salon. Hier haben wir uns zwei Tage lang die neusten Wohnmobile angeschaut und heute haben wir mal die Sonntagsruhe wörtlich genommen. Morgen geht es dann wieder weiter.

08.09.2010

Über Belgien haben wir am Dienstag unser Ziel die Normandie erreicht. In Le Treport haben wir auf den Klippen gleich einen ersten schönen Stellplatz gefunden. Frankreich ist ja schlechthin eine Nation von Campern und vor allem Wohnmobilfahrern. Gerade in der Normandie und Bretagne hat man ein dichtes Netz an Wohnmobilstellplätzen. Das werden wir in der nächsten Zeit bestimmt genießen, wenn man nicht ständig auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz ist. Le Treport ist einer der Orte der sich zwischen den kilometerlangen Steilküsten der Alabasterküste ans Meer schmiegt.  Der Blick von der Steilküste über den Ort ist herrlich. Wir sind dann doch überrascht beim Spaziergang durch den Ort, dass schon die Nachsaison begonnen hat. Es war eher sehr ruhig am Strand und in den Cafés.  Beim Rückweg auf unseren weit oben gelegenen Schlafplatz, konnten wir die Terassenbahn des Ortes hinauf nutzen, so dass wir uns nicht gleich am ersten Tag überanstrengen mussten.

Bilder Le Trport                                                                                      Dieppe


 

Am Mittwochmorgen hat es dann recht stark geregnet, so dass wir den Tag recht ruhig angehen ließen. Gegen Mittag sind wir weiter etwas westwärts gezogen. In Dieppe bleiben wir für eine Nacht. Es ist ein etwas größerer Badeort, der auch einen Hafen hat. Von hier gehen Fähren nach Newhaven in England. Der Strand hier ist etwas für Leute die feinen Sand hassen, da es vorwiegend große, runde Steine in der Größe von Hühnereiern gibt. Man muss also nicht dauernd den Sand aus den Schuhen kippen.

10.09.2010

Gestern hat uns die Sonne wieder beglückt und wir haben den Tag, nach unserer kurzen Weiterreise nach Veulettes-sur-Mer, mit schönen Strandspaziergängen verbracht. Die Gezeitenunterschiede sind hier doch schon recht beträchtlich und man sollte aufpassen, wenn man unterhalb der Klippen am Strand entlang geht, dass man auch trockenen Fußes wieder zurückkommt. Nach der ruhigen Übernachtung am Strand hat es uns heute nach Fécamp gezogen. Der Ort ist schon ein etwas größerer Badeort am Meer. Einen Platz am Hafenbecken mit sehr schöner Aussicht haben wir auch gleich bekommen, als wir ankamen. Die schönsten Stellplätze zum Übernachten zu finden ist nicht schwer, es muss aber was frei sein in dem Moment wo du ankommst. Das ist schon irgendwie ein bisschen wie Roulette. Nach einem ersten Spaziergang durch den Ort haben wir uns mit frischem Baguette gestärkt. Man muss sich übrigens wirklich erst daran gewöhnen, dass mittags hier alles für  2 Stunden zu macht. Selbst wenn man etwas besichtigen will, ist die Mittagspause zu beachten. Nach dem Päuschen sind wir dann zur Besichtigung der Bénédictiner Likörfabrik aufgebrochen. Das Rezept der alten „Medizin“ stammt von den Mönchen der Benedictiner Abtei vom Jahr 1510 und ist während der französischen Revolution verloren gegangen. Erst Ende des 19. Jahrhundert hat der Weinhändler Alexandre Le Grand die geheime Rezeptur wieder gefunden und neu gemixt. Er hat sich damit ein kleines Imperium geschaffen, denn der Likör wird bis heute zu 90% exportiert. Gleichfalls hatte er sich nicht nur die Produktionsstätte für den Likör erbauen lassen, sondern  noch ein kleines, imposantes Palais. Zum Schluss des Rundgangs gab es dann noch ein nettes Pröbchen, damit man wieder gut nach Hause kommt.

Bild Bénédictine Likörfabrik                                             Hafen Stellplatz


 


12.09.2010

Nachdem wir mitbekommen haben, dass am Wochenende die Franzosen in Heerscharen an der Küste einfallen, was im Übrigen auch die Anzahl der Wohnmobile betrifft, haben wir uns entschlossen unseren schönen Platz am Hafen noch eine Nacht länger zu belegen. Wir haben noch eine Wanderung entlang des Küstenwanderweges gemacht und haben den Blick von oben auf das Meer und den Ort genossen.  Abends haben wir mal McDonalds heimgesucht, aber nicht um den teuren Essensspaß in Anspruch zu nehmen. Nein wir haben getestet wie es mit dem Internet hier in Frankreich so funktioniert bei der Kette. Man kann sagen, dass es sehr gut funktioniert, sogar ohne Registrierung und recht schnell.  Also mal eine gute Alternative wenn man größere Datenmengen downloaden muss. Am Sonntagmittag sind wir dann weiter in Richtung Etretat. Hier haben wir uns, nach einer anstrengenden Parkplatzsuche, die beiden berühmten Klippen angesehen. Die Falaise d’Aval hat als Erkennungsmerkmale den hohen Felsbogen und die 70m hohe kreideweiße Felsnadel.  An der Falaise d’Amont gibt es ein Denkmal für zwei Flugpioniere, die bereits 1927 versuchten den Atlantik zu überqueren.

Bilder  Fècamp                                                                       Etretat


 

Dann machten wir uns weiter auf über Le Havre, was wir nur beim Durchfahren etwas ansahen, nach Honfleur  über die Pont de Normandie. Es ist eine futuristische Brücke die 1995 eröffnet wurde und sich über 2 km über die Seine erstreckt.  Honfleur war dann aber so voll Menschenmasse, da haben wir nicht einmal einen Stellplatz bekommen. Also sind wir auf einen Campingplatz in der Nähe ausgewichen.

Bilder Pont de Normandie

 


15.09.2010

Auf dem Weg weiter gen Westen haben wir in Deauville/Trouville Halt gemacht. Eigentlich sind beide Orte nur durch den Fluss Touques getrennt, aber man besteht auf seine zwei unabhängigen Orte.  Deauville ist eher der Ort für die High-Society, sehr schön hergerichtet und man zeigt gerne was man hat. Der kilometerlange Strand ist von Kabinen gesäumt die nach berühmten Filmstars benannt sind. Das Casino ist ein wichtiger Spielplatz für die Schönen und Reichen. Wir haben entlang des Strandes eine sehr schöne Radtour gemacht und konnten die Räder nun endlich auch mal nutzen.

Bilder Deauville/Trouville


 


Am Dienstag haben wir einen französischen Waschsalon ausprobiert und das ganz ohne Französischkenntnisse. Hat aber alles super geklappt. Wir sind eben doch international gut drauf. Auch wurde es mal Zeit einen richtigen Supermarkt in Frankreich zu erkunden. Also mit dem Einkaufen hat man auf keinen Fall Probleme. Alle erdenklichen Lebensmittel sind vorhanden und das Preisniveau ist in etwa dem Deutschen gleich zu setzen. Haben uns gut eingedeckt und sind dann weiter nach Caen gefahren, um Barbara am Abend in Empfang zu nehmen. Unsere Freundin wird uns für 10 Tage begleiten durch die Normandie und Bretagne.
Zur Entdeckung der D-Day Strände sind wir dann am nächsten Morgen gestartet.  In Arromanches haben wir uns das sehr interessante Landungsmuseum angeschaut. Die Filme und Modelle über den Bau des Hafens aus vorgefertigten Teilen zur Versorgung der Alliierten Truppen nach dem D-Day waren sehr interessant dargestellt. Die Reste der Anlage sieht man noch auf dem Meer. Dann sahen wir uns noch eine erhaltene Geschützstellung der Deutschen an. Für die Nacht haben wir einen netten Platz in Port de Bassin gefunden, wo man wieder einen ausführlichen Spaziergang am Kai machen konnte um das französische Flair zu genießen.

Bilder D-Day


 

 

18.09.2010

Am Morgen haben wir ein ausführliches Geburtstagsfrühstück genossen. Vielen Dank auch an Alle für die vielen lieben Glückwünsche, ich habe mich sehr darüber gefreut. Dann war unsere erste Station ein kurzer Einkauf bei Super-U. Ein Fläschchen Rotwein aus Frankreich sollte es heute schon mal sein und bei der Gelegenheit haben wir gleich mal den Cidre als normannische Spezialität zum Probieren mitgenommen. Weiter ging es dann nach Bayeux, wo wir nach unseren gestrigen Kontakt mit dem D-Day auch einen Soldatenfriedhof besucht haben. Bis zum Nachmittag wollten wir dann bis zum  Mont St. Michel kommen. Im Vorfeld hatten wir viel über den Klosterberg gelesen und waren sehr gespannt darauf. Wir hatten Glück und haben einen Stellplatz in der vordersten Reihe des Parkplatzes bekommen. Die Übernachtung war gleich so eingeplant von uns. Wir sind bei schönstem Wetter dann noch am späten Abend einen Erkundungsgang machen gegangen. Wenn die Touristenmassen den Berg verlassen wird es deutlich ruhiger und man kann alles auf sich wirken lassen. Am Abend haben wir dann noch ein spezielles Lichtspektakel gesehen, da am nächsten Abend Carmen als Freilichtspektakel mit der Kulisse des Mont St. Michel angekündigt war und die Lichteffekte geprobt wurden.


Bilder Mont St.-Michel


   

Am Morgen haben wir uns aufgemacht das Herzstück des Klosterberges anzusehen, die Abtei.  Trotz der vielen Touristen konnten wir den Rundgang mit einem deutschen Audioguide in vollen Zügen genießen. Nach der Mittagszeit haben wir den Berg verlassen und sind nach Cancale gefahren. Bekannt sind  der Ort und die Umgebung für die Austernbänke die vor der Küste künstlich angelegt sind. Der Ort selber hat allein 25 Restaurants mit umfangreichen Fischgerichten im Angebot. Bei einem Spaziergang den Hafen entlang haben Barbara und Gabi sich getraut mal die Austern direkt vom Fischer geknackt und mit Zitrone zu probieren.  Na ja, man muss es eben mal kosten, wenn man schon hier ist. Es schmeckte sehr salzig nach Meerwasser und ansonsten nach nicht viel.

Bilder Austern essen

 

Wir hatten zwar die Speisekarten der Restaurants ausführlich studiert, waren aber am Abend nicht so richtig hungrig, so dass wir dann doch das Muschelessen nochmal verschoben haben. Am Sonnabend pünktlich um 07.45 Uhr kam der Bäcker auf den Stellplatz in Cancale und einer sprang aus dem Bett um das frische Baguette und die Croissants zum Frühstück zu holen. Was man nicht alles so tut für das perfekte Frühstück.  Erster Zielpunkt für heute war Pointe du Grouin, wo die schwarzen Kormorane auf den Inseln davor nisten. So richtig nahe haben wir keine gesehen, dafür besuchten uns plötzlich Delphine und der Ausblick war sowieso grandios.

Bild  Ponte du Grouin





Nächster Stopp war in St. Malo. Nach dem Ergattern eines Parkplatzes mit der Hoffnung kein Knöllchen zu bekommen, sind wir in die engen Gassen der Altstadt eingetaucht. Innerhalb der erhaltenen Stadtmauer haben wir die Kathedrale angesehen und sind auf der nördlichen Stadtmauer entlang gelaufen. Die Aussicht auf die vorgelagerten Inseln ist wunderbar. Bei Ebbe kann man einige von den Inseln trockenen Fußes erreichen.

Bilder St. Malo

 

Auf dem Weg nach Dinard, wo wir einen Campingplatz angesteuert haben, wurde noch ein Zwischenstopp an der Mauer des Gezeitenkraftwerkes Barrage de La Rance eingelegt. Leider konnten wir die Ausstellung zum Kraftwerk nicht besuchen, da diese gerade neu gemacht wird. Von einem zum anderen Flussufer sind es 750m und das Kraftwerk versorgt 223 000 Menschen mit Strom. Toll wie man erneuerbare Energie schaffen kann. Es ist das einzige Gezeitenkraftwerk weltweit.


Bild Gezeitenkraftwerk                                                      Bild Campingplatz