Sizilien Teil II
13.02.2011
Nach 2 Tagen am selben Ort, bekommen wir schon wieder Hummeln unter dem Hintern. Erst wird aber nochmals beim Bäcker eingekauft. Denn man weiß nie wo der nächste Übernachtungsplatz ist und man sich dort versorgen kann. Entspannt geht es auf der Küstenstraße weiter. Im nächst größeren Ort Gela sind Unmengen von Obststände am Straßenrand. Wir entschließen uns kurzfristig anzuhalten und von einem kleinen Transporter voller Orangenstiegen, uns zu versorgen. So haben wir eine Stiege gekauft, was so ca.
15 kg entspricht. Wahnsinn und das für 6 EUR. Jetzt können wir entweder eine Orangendiät machen oder bekommen ein Vitamin C Schock. Nach dem ersten Test können wir nur sagen lecker, lecker, super lecker, süß und saftig.
Bilder Rest Orangenfest – bereits viele verputzt/ Übernachtungsplatz Punta Bracetto
Auf der Weiterfahrt müssen wir uns zügeln nicht noch mehr an den Obst/Gemüseständen einzukaufen. Wir sind schon recht gut mit Birnen, Äpfeln, Kiwi und …. ausgestattet.
Nach wieder einmal einer abenteuerlichen Anfahrt stehen wir schließlich oberhalb des Meeres an einer kleinen Felsenküste, die aber in einen schönen Sandstrand übergeht. Aber auch hier wird natürlich Schaufahren mit dem PKW gemacht. Die armen Autos bei den Wegverhältnissen. Stoßdämpfer, Federn und weitere Teile müssen bei den hiesigen Autos bestimmt zuerst gewechselt werden, vor allem anderen. Wobei einige klappern sich nur so durch das Gelände.
16.02.2011
Es ist wieder soweit wir müssen Ver- und Entsorgen und steuern einen Campingplatz an. Das ist der erste Überwintererplatz den wir hier auf Sizilien ansteuern. Es ist ein netter Platz in Punta Bracetto und heißt Scarabeo. Hier in dem Ort scheint man die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, denn es sind gleich nebeneinander 3 Campingplätze auf. Es werden die üblichen Haushaltpflichten erledigt und ausführliche Schwätzen auf dem Platz gehalten. Die Durchreisenden sind eben immer eine Abwechslung für die Langsteher auf den Plätzen. Wir hatten sehr nette Unterhaltungen geführt mit einem Paar aus Bad Kreuznach, die schon viele Jahre den Winter im Süden genießen. Am Abend konnten wir aufgrund des nun ausreichenden Stroms, der uns jetzt zur Verfügung stand, mal einen Filmabend machen. Tja dafür haben wir keinerlei Internet und Handyverbindung gehabt. Man kann nicht alles im Leben haben.
Bilder CP Scarabeo
Am nächsten Morgen ging es weiter. Hier sind wirklich überall Plastikzelte, soweit das Auge reicht. Vor uns fuhr ein LKW voller Zucchini. Bei dem Fahrstil des Italieners hätte es ohne weiteres sein können, dass eine Fuhre voll auf der Straße landet. Da haben wir dann, etwas später in einer Kurve, tatsächlich sehr viele Tomaten liegen sehen. Woher die wohl kamen? Hier unten an der Küste gibt es nicht allzu viel zu sehen. Die Orte die etwas touristisch aufzuweisen haben, sind im Landesinneren. Was man sich ansehen könnte, hat ein entscheidendes Manko für uns, wir kommen mit dem Womo einfach nicht nahe genug heran. Es sind kaum Parkplätze vorhanden, geschweige man kommt durch die Gassen hindurch. So werden wir es irgendwann einmal ansehen, wenn man z.B. einen Roller dabei hat. So bleiben wir einfach 2 Tage noch in Marina di Modica und faulenzen. Das kann auch mal recht schön sein. Und außerdem wollt ihr als Leser ja auch auf dem Laufenden gehalten werden. Der Platz wo wir stehen ist wieder recht nett und direkt am Meer und vor allem einmal recht sauber. An manchen Stränden ist das Müllproblem riesig im wahrsten Sinne des Wortes. Marina de Modica hat wenigsten eine Post, einen Lebensmittelladen und Cafés. Also haben sich hier wieder freistehende Camper über längere Zeit eingerichtet.
Bilder Marina di Modica
Am Mittwochmorgen hat es doch tatsächlich mal geregnet. Aber nach 2 Stunden war zum Glück alles vorbei. Wir machten uns auf den Weg um eine Tankstelle mit LPG-Gas zu finden. Abends muss man doch etwas heizen. Draußen sind dann nur um die 10 Grad. Nach dem auffüllen der Vorräte bei Lidl sind wir an die südlichste Spitze von Sizilien gefahren - Portopalo. Das Navi hatte wieder seine eigene Vorstellung von einer Wegfindung. Sei einfach hat man es auf gar keinen Fall bei der Ansteuerung des Zieles. Portopalo ist ein größerer Fischereihafen und beim Mittagessen konnten wir die Einfahrt unzähliger Fischer beobachten. Allerdings mussten wir unseren Logenplatz bald verlassen, da uns die Gischt zu stark war. Da muss man dann wieder sehen wir man das Salz vom Auto bekommt. Auf einer Anhöhe über dem Meer haben wir das perfekte Plätzchen gefunden, natürlich mit gutem Zugang für alle Schaufahrer.
Bilder Portopalo
17.02.2010
Ein weiterer sehenswerter Ort, der in jedem Sizilienführer beschrieben wird, ist Noto. Auch er wurde 1693 durch das furchtbare Erdbeben völlig zerstört. In 6 km Entfernung vom alten Standort wurde dann der Ort neu gegründet und ein barockes Städtchen entstand. Seit 2002 gehört es zum UNESCO Weltkulturerbe. Und wieder einmal führte uns das Navi ins Stadtzentrum, wo der benannte Parkplatz nicht zur Verfügung stand. Aber nachdem wir uns aus den Gassen heraus manövriert hatten, fanden wir noch einen nutzbaren Parkplatz. Die Stadtbesichtigung konnte beginnen. Am Porta Reale, vor dem wir bereits mit dem Womo gestanden haben, sind wir dem Corso Vittorio Emanuele entlang. Es ist die Hauptgeschäftsstraße, in der wir die mit wesentlichen Bauten von Noto vorfinden. So kommen wir am Dom S. Nicolo, dem Palazzo Ducezio (heute das Rathaus) und weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei.
Bild Porta Reale Dom S. Nicolo
Bilder Barocke Fassaden
Nach der Stadtbesichtigung machen wir uns wieder einmal auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz, was sich hier an der Ostküste immer schwieriger gestaltet.
18.02.2011
Syrakus ist eine der meistbesuchten Städte auf Sizilien. Bereits 734 vor Chr. wurde die Stadt gegründet und stellte in der Antike eine echte Konkurrenz zu Athen dar, auch was Macht und Prestige anging. Sie gilt als Geburtsstätte der griechischen Komödie und in der Blüte der Stadt lebten hier Archimedes und Platon. Die Altstadt liegt auf der Insel Ortygia, die durch eine Brücke mit dem Rest von Syrakus verbunden wird. Die wesentliche Verbindung zwischen Barock und dem griechischen Wesen erkannt man am Dom. Es war ursprünglich ein griechischer Tempel, aus dem später eine Kirche wurde. Die dorischen Säulen kann man sehr deutlich von Innen und Außen erkennen.
Bilder Dom
In der Nähe unseres Stellplatzes konnten wir eine etwas andere Art von Kirche erkennen. Abends gab es ein ganz spezielles Glockenspiel, das eher an weihnachtliche Musik erinnerte.Bilder Kirche Tränen der Madonna.
Dom S. Nicolo
Am späten Nachmittag überraschte uns dann ein Regenschauer in der Stadt. So haben wir das Flanieren an diesem Tag durch die Altstadt eingestellt. Auch den Besuch der antiken Stätten im archäologischen Park haben wir nicht mehr unternommen. Alte griechische Steine haben wir übrigens wirklich schon sehr viele gesehen.
19.02.2011
Beim Versuch an diesem Tag einen freien Stellplatz zu finden, scheitern wir leider. Die Plätze die wir über das Internet gefunden haben, sind schlichtweg nicht anzusteuern. Zwei Mal stehen wir plötzlich in engen Dorfgassen und sind froh, dass wir gut wieder heraus finden. Es bleibt nichts anderes übrig als wieder einen Campingplatz anzufahren. Aber das ist wirklich wieder Schicksal, denn wir verbringen einen wirklich schönen und interessanten Tag und Abend. Der Name Campingplatz La Timba Internationale Acireale verheißt doch etwas mehr, als dann zum Vorschein kommt. Die Einfahrt ist etwas eng gehalten, aber wir kommen an unseren ausgesuchten Stellplatz an. Der Platz ist direkt am Meer, aber eigentlich an einen felsigen Hang. Wir bleiben lieber im oberen Bereich ca. 30m über dem Meer stehen. Auch sind wir im alten Obstgarten gelandet, wo man das Obst frei und fröhlich ernten kann.
Bilder CP Acireale
Dann bekommen wir von weiteren Campern aus Belgien erklärt, dass heute am frühen Abend ein Faschingsumzug im Rahmen des Karnevals stattfindet. Den müsse man sich einfach ansehen. Die Italiener scheinen dem Fasching auch ordentlich zu frönen. Man sieht viele Faschingskostüme in den Schaufenstern und Faschingsplakate. So machen wir uns auf den Weg ganz hinauf auf den Berg, denn dort liegt der eigentliche Ort Acireale. Eine uns beschriebene Abkürzung hinauf können wir nicht finden und so müssen wir die Straße entlang laufen. Dies ist ein nicht ganz ungefährliches Abenteuer, da es außer uns keine Fußgänger in Italien zu geben scheint und selbst in Ortschaften nicht unbedingt Fußwege vorhanden sind. Da man halsbrecherisch so schöne enge Straßen gern hinab fährt, sollte man sich auf das Hupen der vor allem größeren Fahrzeuge konzentrieren, die in unübersichtlichen Kurven so den Zusammenstoß verhindern wollen. Oben angekommen, nach einem ordentlichen Endspurt, hat man erst einmal einen herrlichen Blick zum Meer. Auch sind schon die ersten Faschingsfans und Mitwirkende da. Der Ort ist ganz nett geschmückt und überall sind Lautsprecher aufgestellt und es dröhnt Musik. Wir laufen in Richtung Dom. Dort soll auf jeden Fall der Umzug vorbei kommen. Und tatsächlich man formiert sich schon. Was folgt ist ein wirklich anschauenswerter Umzug, mit fantasievollen Kostümen einzelner Leute, Musik- und Tanzgruppen. Sogar aus Slowenien, Spanien u.a. Ländern sind Gruppen gekommen. Also internationaler Fasching hier. Ein paar Impressionen für euch. Mehr findet ihr auf jeden Fall in der Galerie.
Bilder Fasching in Acireale
Nach fast 3 Stunden wird es allerdings recht frisch und wir haben uns von dem sommerlichen Nachmittagswetter täuschen lassen. So gehen wir im herrlichen Mondschein wieder runter und wollen uns die am Nachmittag vom CP-Betreiber angepriesene Pizza einverleiben. Als wir auf dem Platz ankommen staunen wir nicht schlecht. Es ist kurz vor Neun Uhr und es sind nicht nur viele PKWs auf dem Platz, sondern es strömen regelrecht noch mehr hinein. Jetzt sind wir aber wirklich gespannt wie die Pizza sein wird, wenn es hier so guten Zuspruch gibt. Wenn wir nicht Gäste des Platzes gewesen wären, hatten wir an diesem Abend keine Chance gehabt hier zu Essen. Es ist alles reserviert und wir bekommen erst beim 2.Anlauf nach 20 min. einen kleinen Tisch. Herrlich zentral gelegen können wir das ganze Treiben beobachten. Von außen sah die Pizzeria klein und unscheinbar aus. Innen ging wirklich die Post ab. Um die 100 Personen haben Platz und waren dann gegen 22 Uhr da. Oft waren es ganze Familien, die am Samstagabend sich getroffen haben und mehrere Gänge verspeist haben. Dies muss man erst einmal verputzen können. Und jeder kannte irgendwie jeden. Mit Küsschen und lautstarker Begrüßung wurden immer wieder welche empfangen. Als wir gegen 22.30 Uhr gut gesättigt, von der feinen Pizza, das Haus verließen hatten manche noch nicht mal angefangen zu Essen. Ja hier hat alles einfach einen anderen Rhythmus.
20.02.2011
Bei schönem Sonnenschein und nach einer kleinen Ernte im Garten vor der Tür machen wir uns auf den Weg zum Ätna. Der Wetterbericht verheißt uns einen idealen Tag. Aber was wir einfach nicht mehr im Hinterkopf haben, es ist Sonntag. Erst auf ca. 1500 m Höhe merken wir, dass doch deutlich mehr Verkehr herrscht. Abgesehen davon das unser Navi uns wahrscheinlich am liebsten quer über alle Lavafelder schicken möchte. Heute hat es eine wirklich ausgesprochene „Meise“. Wir fahren schließlich die Nordroute hinauf und treffen dann auf den Zug der Fahrzeuge, die die Südroute genommen haben. Ca. bei 1700 m beginnt der Schnee und bei der Talstation der Seilbahn auf 2000 m sind wahrscheinlich alle Sizilianer heute anwesend. Alle haben eine kleine Rutschschüssel unter dem Hintern und amüsieren sich köstlich. Schon bei den letzten Kilometern der Anfahrt bricht etwas das Verkehrschaos aus, da man sich einfach mal an den Straßenrand stellt und Busse sowie der Rest der Welt, einschließlich uns, soll doch sehen wir man zurechtkommt.So kommen wir endlich am riesigen Parkplatz an und müssen feststellen, da finden wir mit Sicherheit nichts mehr. So machen wir nur eine Schaurunde und verschwinden wieder. Durch den vielen Schnee ist es auch nicht möglich irgendeinen von den benannten Wanderwegen zu nutzen, um z.B. an den erloschenen Krater am Rifugio Sapienza zu kommen. Das kann man nur bei einer Tour machen, wenn kein Schnee liegt. Auch lag in weiterer Höhe eine Wolkenschicht um den Gipfel. Somit hatte es sich auch erledigt für teures Geld die Seilbahn zu nutzen um bis auf 2500 m zu kommen. Aber wir sind entlang eines alten erkalteten Lavastroms gefahren und hatten somit recht gut den Eindruck bekommen, wie die schwarze Lava auf einen wirkt. Unter dem dicken Schnee weiter oben bekommt man das ja auch nicht mit. Auf jeden Fall war es eine interessante Tour.
Bilder Tour Ätna
Also sind wir dann wieder Richtung Meer und haben einen Stellplatz für Camper in Gardini Naxos angefahren, an dem wir ein paar Tage bleiben wollen. Nach Kalabrien wollen wir noch nicht durchstarten, da dort die Temperaturen nicht wirklich besser sind. Wir werden von hier aus noch ein paar Touren machen.
22.02.2011
Unser Stellplatz „Parking Eden“ hier an der Ostküste liegt ganz gut. Der Ort Giardini Naxos ist eine Touristenhochburg, natürlich nur im Sommer. Aber es ist keine verlassene Stadt in den Wintermonaten und man kann auch entsprechend bummeln gehen an der Strandpromenade und im Ort, da der Großteil der Geschäfte und Restaurants geöffnet hat. Naxos war die erste Kolonie der Griechen auf Sizilien. Hier begann vor 2700 Jahren der vielbeneidete Mythos der Entstehung einer kulturellen Hochburg der Antike, dessen Städte über 500 Jahre in Prunk und Schönheit mit dem Mutterland wetteiferten. Viele geschichtliche Zeugnisse sind in Naxos selbst nicht mehr zu finden, außer ein paar ausgegrabene Grundmauern. Aber wir werden in nächster Zeit noch Taormina besuchen, was deutlich mehr zu bieten hat in dieser Hinsicht.
Bilder Giardini Naxos Vulkangestein
Faszinierend ist natürlich der Ätna in dessen unmittelbarer Sichtweite wir stehen. Schon beim Frühstück können wir die allgemeine Befindlichkeit des Berges sehen. Mal hüllt er sich in enorme Wolken, dann wieder lugt ein Stück des Berges hervor und je nach Laune sind mal mehr oder weniger Rauchsäulen zu sehen. Man hat schon im Hinterkopf, dass es der größte Vulkan Europas ist und vor allem der aktivste der Welt. An den vier Kratern am Gipfel bricht er regelmäßig aus. Anfang Januar war einer der letzten Ausbrüche, den viele hier bestaunt haben. Auf den Bildern sieht man noch die breite schwarze Lavaspur im Schnee. Wenn man sich vorstellt, dass der größte Ausbruch im Jahr 1669 war und 122 Tage dauerte, läuft es einen kalt den Rücken runter. 2002 kam es auf der Station Sapienza, von wo die Seilbahn fährt, zu folgenschweren Explosionen durch den Vulkanausbruch. Man sollte stets ein wachsames Auge auf den Riesen haben.
Bilder Ätna
25.02.2011
Von Giardini Naxos nach Catania sind es etwa 40 km, die man am besten mit dem Bus fährt, da kaum ein Parkplatz zu finden ist in Catania. Unmittelbar in der Nähre vom Stellplatz fährt der Überlandbus bis ins Zentrum der Stadt. Jens streikt allerdings schon bei dem Gedanken an die Busfahrt und so fährt Gabi eben allein, denn den viel gerühmten Fischmarkt sollte man sich schon mal ansehen. Catania ist die zweitgrößte Stadt Siziliens und direkt am Fuße des Ätna. Vieles in der Stadt ist aus Vulkangestein gebaut. Auch hier sind die meisten Gebäude im Barockstil errichtet. Es gibt aber breite Boulevards und Plätze neben den engen Gassen. Es hat auf jeden Fall das Flair einer Großstadt.
Bilder Dom Elefant mit Obelisk – Wahrzeichen
Aber zuerst muss man sich am Vormittag sputen und zum Fischmarkt gehen, wenn man all die exotischen Fische entdecken möchte. Manche Stände sind regelrecht professionell hergerichtet, an anderen Stellen stehen die Fischer einfach mit einer Tonne, wo der fangfrische Fisch drin ist. Ein alter Fischer fängt mich beim fotografieren regelrecht ab und gibt mir ein ausgepulte Garnele direkt in den Mund. Man roh schmeckt das sogar auch ganz lecker. Aber alles möchte ich nicht so roh probieren.
Bilder Fischmarkt
Nach dem Besuch des Doms schaue ich noch auf den täglich stattfinden Markt in der Innenstadt vorbei. Dort kann man wieder alles kaufen, was man mehr oder weniger gebrauchen kann. Diese fliegenden Händler sind auf Sizilien wirklich ein Wirtschaftszweig für sich.
Nach dem Bummel durch die Boulevards wird noch etwas Schwertfisch gekauft, denn den muss man ja mal so frisch testen. Am Nachmittag bin ich dann wieder mit etwas platten Füßen und nach längerem Suchen des richtigen Busses wieder zurück am Womo. Den richtigen Bus suchen und finden, hat mich tatsächlich eine halbe Stunden gekostet, da man es mit den Ausschildern nicht unbedingt so hat hier und bei 3 Abfahrtsstellen der Busse im Bahnhofsbereich, die nicht automatische Ankunftsstellen sind, hat man bei ca. 100 Bussen die dort standen wirklich etwas zu suchen.
01.03.2011
Nun ist der Februar auch schon wieder vorbei. Die Zeit plätschert hier auch nicht wirklich gemütlich vor sich hin, sondern vergeht genauso schnell wie anderswo. Wir sind noch auf dem Stellplatz in Giardini Naxos und faulenzen ein wenig. In der Nacht zum Montag hat es wirklich heftige Gewitter gegeben. Abends grollte es schon los und die Gewitter hielten sich die ganze Nacht mit Starkregen. Auch schien der Ätna wieder etwas deutlicher gegrummelt zu haben, allerdings durch die dichte Bewölkung war nichts zu erkennen. In den letzten Tagen konnte man hier in der Umgebung keine Gasflaschen mehr füllen lassen, da es an der Tankstelle knapp mit den Gasvorräten war. Nur Autos wurden noch betankt. In wieweit das tatsächlich mit den Problemen in Libyen zu tun hat, kann man ja nicht sagen. Allerdings stand im Spiegelonline in den letzten Tagen ein ausführlicher Bericht über die sehr engen Verknüpfungen von Italien mit Libyen /Gaddafi. So hat wohl Italien viel in Firmen investiert, die in Libyen arbeiten. Allein in der italienischen Großbank Unicredit soll Libyen größter Einzelaktionär sein. Aber heute gab es auf jeden Fall Gas und wir haben auch den Benzintank vorsichtshalber randvoll gemacht. Auch hier in Italien sind die Spritpreise mächtig gestiegen. Der Schnitt liegt bei 1,45 EUR/l. Bloß gut das Lidl seine Preise noch nicht erhöht hat, da waren wir gleich mal entspannt einkaufen.
03.03.2011
Nach den Unwettern vom Montag, bei denen in Kalabrien schwere Überschwemmungen gemeldet wurden, hat sich hier die Sonne wieder gut zurück gemeldet.Also haben wir den längst fälligen Ausflug nach Taormina gemacht. Mit dem Bus sind wir tatsächlich beide in die mittelalterliche Stadt auf den Monte Tauro gefahren. Jens hat das Bus fahren sogar überlebt, wobei die Fahrt auf den wirklich super engen Serpentinen bestimmt für ihn anstrengend war. Der Ort selber liegt wunderschön über der Küste am Hang des Berges. Die Straße und die Plätze zwischen dem Porta Messina und Porta Catania sind ein Touristenmagnet. Selbst jetzt im Winter kommen viele von ihnen. Wir spazierten entlang der Palazzos, antiken Geschäfte, teurer Klamottenshops und sahen uns die kleinen Kirchen genauer an. Die winzigen Gassen zu beiden Seiten des Hauptweges sind in einem sehr guten Zustand und damit etwas für das Auge.
Bilder Gassen
Auf der Piazza IX Aprile kann man den tollen Blick auf die Küste richten und auf den Bänken im Sonnenschein etwas verweilen. Den Uhrturm passiert man unmittelbar vom Platz aus wenn man weiter nach Westen geht. Der Dom befindet sich gleichfalls hier. In den alten Palazzos, die sich auf der Seite zur Küste hin befinden, findet man sehr teure Hotels und Restaurants, die in den alten Gemäuern stilvoll untergebracht sind. Auch wir genießen einen Cappuccino in einem der netten Straßencafes.
Bilder Palazzo Corvajo Piazza mit Uhrturm
Zurück am Womo kochen wir uns etwas Schönes, da bei den Preisen in Taormina einen der Appetit nicht wirklich kam.
06.03.2011
Die 5.Jahreszeit ist voll im Gange und auch hier in Giardini Naxos ist das Karnevalsfieber ausgebrochen. Der Sonntag steht im Zeichen des Umzuges der Kostümierten. Ganz so professionell, wie in Acireale, ist die Veranstaltung bei weitem nicht. Aber alle sind an der Promenade im Ort auf den Beinen und natürlich sind gerade die Kleinsten am Meisten herausgeputzt. Der eigentliche Umzug startet erst kurz bevor es dunkel wird. Auch etwas, was in Deutschland ganz anders läuft.
Bilder Kinder
So sind immerhin vier Umzugswagen beteiligt und alle Beteiligten sind Feuer und Flamme. Es wird bis spät in den Abend hinein gefeiert und auch wir genießen den Abend, mit Ingrid und Rolf aus dem Womo neben uns, noch in einer Pizzeria.
Bilder Carnevale 2011