Womoreisen von Gabi und Jens
Spaß an der Freiheit

Westfrankreich




21.09.2010

Den Tag haben wir gemütlich auf dem Campingplatz angehen lassen. Es ist ja immerhin Sonntag und die Sonne lachte uns beim Aufwachen schon an. Bei der Aussicht haben wir das Frühstück besonders genossen. Der Aufbruch war dann auch erst am frühen Nachmittag und das Ziel war Dinan. Hier gibt es eine schöne Altstadt mit engen Kopfsteinpflastergassen und schiefen Fachwerkhäusern. Außer in die obligatorische Basilika zu gehen, haben wir uns glattweg auch noch über eine bretonische Spezialität – Galette – hergemacht. Man muss ja alles einmal probieren. Galette ist ähnlich einem Crèpe, aber wird aus Buchweizenmehl gemacht und herzhaft belegt. Wir haben es mit Schinken, Ei und Käse verspeist und es war lecker.

Bilder Camping                                                                    Dinan


 

Dann lag auf dem Weg noch das Fort La Latte. Die Burg wurde wegen seiner Lage am Meer oft für Filmaufnahmen verwandt. Eine hübsche kleine Märchenburg.  Es wurde nun doch schon recht spät, aber das Cap Fréhel  musste noch besucht werden. Schon im Abendlicht haben wir das Cap umrundet, das 70 m steil abfällt und das „Nordkap“ der Bretagne genannt wird. Zum Glück wurden wir dann bei der Stellplatzsuche sofort belohnt.

Bilder Fort La Latte                                                              Cap Frèhel


 

Auf den offiziellen Stellplätzen kommt morgens hier sogar der Bäcker oft vorbei, manchmal schon recht früh und dann muss man zügig aus dem Bett stürzen. Aber man kann sich ja wieder hinlegen. Am Montag wollten wir mal einen ausführlichen Wandertag einlegen und dies haben wir auch gemacht. In der Nähe von Plouha haben wir uns einen schönen Stellplatz  am Meer gesucht, um direkt in den Küsterwanderweg einzusteigen. Wir haben uns dann 2 Stunden in Richtung Port St. Quay aufgemacht. Es war eine sehr schöne Tour direkt am Meer über den Klippen entlang. Am Ziel haben wir uns mit einem Kaffee belohnt. Tja aber wie bestellt man denn den Richtigen? Es wurde eine Überraschung. Also der Kaffee schwarz war eher ein Fingerhut voll, aber auch nicht sehr stark und der Cappuccino war auch nicht viel mehr, allerdings mit einer steif geschlagenen Sahnehaube. Halt alles etwas anders. Der Rückweg war dann schon recht anstrengend, da die Kilometer bergauf und bergab schon in die Knochen gingen.

Bild Küstenwanderweg


Heute haben wir doch recht lange geschlafen. Es wird doch nicht an der anstrengenden Wanderung gelegen haben.  Wir sind dann zur Kirche von Kermaria gefahren und haben uns die einzigartigen Totentanzfresken angesehen, die den Tod während der Pest darstellen, der den König bis zum Bettler geholt hat. Weiter ging es mit Kultur in der der Abbaye de Beauport, die aber leider nur von außen zu besichtigen war. Ein Highlight war auf jeden Fall dann die Côte de Granit Rose. Die Felsformationen wurden im Laufe von Jahrmillionen ausgewaschen, um etwa 2 Millimeter in zehn Jahren. Eine traumhafte Umgebung konnten wir bei viel Sonnenschein genießen.

Bilder Granit Rose


 


22.09.2010

Wir haben uns etwas mehr in das Landesinnere vorgewagt und haben uns Morlaix etwas näher angesehen. Ein großes Aquädukt überspannt die Stadt. Es wurde 1863 eingeweiht. Der Ort war im 18. Jahrhundert ein großer Handelsplatz. Von den alten Bürgerhäusern sind einige erhalten geblieben.

Bilder Morlaix


 

Den schönsten Enclos des Pfarrbezirkes kann man in Guimilliau finden. Über 200 Figuren kann man auf dem Kalvarienberg bestaunen. Sie entstanden durch den Wettbewerb reicher Tuchmacher, welche wunderschöne  Kunstwerke hervorbrachte. Oft haben mehrere Generationen an diesen Werken gearbeitet. Die Kirche ist mit umfangreichen Schnitzereien ausgestattet. Das Schloss Kerjan war das letzte Ziel für den Tag. Ein von außen nett anzusehender Herrensitz aus dem 16 Jahrhundert. Einige Räume hat man versucht wieder etwas auszustatten. Der größere Teil ist allerdings leer.

Bild Guimillau                                                                        Schloss Kerjan

 


23.09.2010

Auf direktem Weg sind wir wieder an die bretonische Küste zurück. In Portsall haben wir einen kleinen verschlafenen Ort mit Stellplatz gefunden. Dem hiesigen Fischladen am Hafen haben wir dann auch am Abend besucht. Wir wollten auf jeden Fall noch Frischfisch mit Barbara am Meer genießen. Am Nachmittag hatten wir eine kleine Erkundungstour mit dem Fahrrad an der Küste gemacht.  Aber es ist doch recht hügelig hier. Der Fisch am Abend war dann wirklich super lecker. Den Freitag haben wir mit einer Wandertour auf dem Küstenwanderweg verbracht. In der Nacht und am frühen Morgen hatte es ziemlich stark geregnet, aber am Vormittag hatten wir dann schönstes Wetter. Die Küste wechselt hier zwischen langen Sandstränden und großen Steinformationen am Strand. Wieder ein völlig anderer Anblick der Küstenlandschaft.

Bilder Küste


   

Am Abend haben wir dann doch noch einen Fischmahl im Restaurant am Hafen genossen. War recht lecker und natürlich war das Interessanteste  die Auswahl auf der französischen Karte.

 

26.09.2010

Oh es ist es soweit. Leider muss Barbara zurück nach Leipzig und verregnet soll es auch noch sein dort. Die Fahrt nach Brest zum Flughafen und die letzten Sonnenstrahlen genießt sie ganz besonders.  Die Tage in Frankreich scheinen ihr gefallen zu haben.Von Brest aus sind wir nach Concarneau gefahren. Der Ort hat einen schönen alten historischen Stadtkern, der innerhalb eines Walles liegt. Als wir uns der Brücke näherten, waren viele Menschen damit beschäftigt wie gebannt auf das Wasser zu starren.  Als wir nahe genug ran waren, sahen wir den Grund. Ein Boot völlig aus Schokolade schwamm auf dem  Meerwasser. Einer der hiesigen Chocolatiere hatte es gebaut. Im Übrigen waren wir noch in seinem Geschäft, wo unendlich viele Schokoartikel zu sehen waren, darunter  weitere Kunstwerke aus Schokolade wir der Wal Willy. Und nach Schokolade roch es sowas von intensiv. Oh Oh Oh das ist jeder Sünde wert. Das Boot ist dann allerdings irgendwann im Hafenbecken untergegangen.

Bilder Concarneau                                                                Schokoladenboot


 

Am Sonntag ging es nach einem ausführlichen Frühstück weiter in Richtung Süden. Die Alignements von Carnac ist eine außergewöhnliche Megalithanlage die wir besuchten. Sie ist ca. 6000 Jahre alt und besteht aus Menhiren und Dolmen auf mehreren Feldern. Allein 1050 Steine sind bei  Le Ménec.  Was genau die Bedeutung der Steine ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Wahrscheinlich handelt es sich um eine keltische Tempelanlage ähnlich der in Stonehange.


 


28.09.2010

In Ville-Port Saint-Nazaire ist ein besonderes Überbleibsel der deutschen Besatzungsmacht im 2.Weltkrieg zu sehen. Der gigantische U-Bootbunker mit einer Länge von 300m hatte bis zu 20 U-Booten Schutz geboten. Dessen Abriss hätte Unsummen verschlungen und so hat man versucht eine teilweise sinnvolle Nutzung vorzunehmen. In einem Teil ist eine interaktive Ausstellung „ Escal Àtlantik“ eingerichtet, über die Passagierschifffahrt der Atlantikrouten.  Hier wird die Geschichte zweier Ozeanriesen erzählt und man hat sich viel Mühe gegeben, um das Innenleben eines solchen Koloss darzustellen. Zum Schluss des Rundganges wurden wir sogar mit einem Rettungsboot über 2 Ebenen bis auf Wasserhöhe evakuiert. Ein netter Einfall. St. Nazaire hat noch heute eine große Werftindustrie. Die Queen Mary  2 wurde hier gebaut. Auch ist ein größeres Airbuswerk hier angesiedelt.

Bild U-Bootbunker




In recht großen Schritten machen wir weiter.  La Rochelle haben wir angesteuert und mit dem Fahrrad erkundet. Man nennt die Stadt auch die weiße Stadt am Meer wegen der weißen Fassaden, die sich in der Sonne noch mehr erhellen. Na ja da kann man mal wieder geteilter Meinung sein. Ein Großteil der recht hübschen Gassen mit den schönen Wasserspeiern könnte mal wieder einen weißen Anstrich gebrauchen. In dieser Region ist überhaupt das Ambiente etwas weniger herausgeputzt als wir es in der Bretagne erlebt haben.
In der Innenstadt stehen die 3 Türme, die stolz die Stärke der Macht gegenüber der Zentralmacht Frankreich und als wichtigster Seehafen  symbolisierten.  Hier hatten sich die Hugenotten ein Stück Freiraum in Frankreich geschaffen und haben später dafür teuer bezahlen müssen.

Bilder La Rochelle


 

30.09.2010

Es geht immer weiter in Richtung Süden. Unsere Zeit in Frankreich neigt sich dem Ende zu. Aber ein paar schöne Ecken gib es noch zu sehen. Auf dem Weg liegt die Düne von Pyla. Mit 2700 Metern Länge, 500 Metern Breite und  110 Metern Höhe ist es ein ziemlich großer Sandhaufen und zwar der Größte in Europa. Nicht nur wir haben die Düne erklommen, sondern im Schnitt 1,5 Millionen Besucher machen das jährlich. Bei den immensen Parkgebühren hat man da eine gut sprudelnde Geldquelle gefunden.

Bilder Dünen von Pyla


   

Die Düne setzt sich dann allerdings in kleinerer Form über viele Kilometer weiter südlich fort. Um genau zu sein über 120 km. Einen super feinen Sandstrand hat man dann unter den Füßen. Noch unglaublicher ist allerdings das Gefühl direkt am Strand, wenn man nach keiner Seite ein Ende sieht. Irgendwie bizarr nur Düne, Strand und Meer. Man kann bei den Strandspaziergängen schon kaum einschätzen, wie viele Kilometer man gelaufen ist. Aber herrlich ist es hier, da wir auch noch direkt hinter der Düne in einem Waldstück mit dem Wohnmobil sehr ruhig stehen können.

Bilder Plage Biscarosse


 

01.10.2010

Der Oktober hat angefangen und wir sind schon wieder einen Monat unterwegs. Das kommt einem gar nicht so lange vor. Unseren schönen Waldparkplatz haben wir heute mit einem weinenden Auge verlassen. Aber es geht ja nun Mal weiter. Kurz vor der spanischen Grenze sind noch einige bekannte Badeorte und in einem machen wir nochmals halt. Biarritz ist ein etwas mondänerer Badeort, wo sich die französische Schickeria in den Sommermonaten gerne zeigt. Was derzeit aber sich eher an den Stränden tummelt, sind Unmengen von Surfern. Ob die perfekte Welle schon angekommen ist, wissen wir allerdings nicht wirklich.

Bilder Biarritz